Wie angekündigt
wirst Du von heute an bis Heiligabend hier jeden Tag etwas finden, das Dir die
Adventszeit verschönt, das sich prima als Geschenk eignet und das Du vor allem
selbst herstellen kannst, als kleine Auszeit vom allgemeinen
Weihnachtswahnsinn.
Heute geht es los mit
einem kleinen Rezept, das etwa 3 Wochen lang durchziehen muss, gerade noch
rechtzeitig sind wir damit also dran.
Ich habe schon lange
überlegt, dass sich Senf doch auch recht einfach selbst herstellen lassen
müsste, habe nach Rezepten gesucht, sehr unterschiedliche Angaben gefunden,
habe nach Senfsaat gesucht, eine Sorte überhaupt nicht gefunden und schließlich
etwas ganz Eigenes aus all dem gemacht. Du kennst mich ;-)!
Und so zeige ich Dir
heute meine ganz eigene Idee für Weihnachtssenf, der sich prima auf Sandwiches
zu Käse oder Aufschnitt macht, genau so gut aber auch zum Fondue passt, zum
kalten Braten am Morgen nach dem großen Essen, zu Gemüsesticks und, und, und –
wie immer setzt Dir hier nur Deine Phantasie die Grenzen.
Ich bin mit den
verwendeten Gewürzen eher sparsam umgegangen, der Weihnachtsgeschmack sollte
wahrnehmbar, aber dezent sein und mich nicht schon beim ersten Probieren
überrollen. Schmeck den Senf so ab, wie Du es magst, da gibt es kein Richtig
oder Falsch.
Die Herstellung von
Senf ist wirklich denkbar einfach und noch weniger Arbeit, als ich es vermutet
hatte.
Trotzdem gibt es ein
paar Punkte, die wichtig sind. Wie immer solltest Du wirklich gute Zutaten
verwenden, besonders bei den Gewürzen lohnt es sich immer (!), ein bisschen
mehr Geld zu investieren, um ein tolles Ergebnis zu bekommen. Netter
Nebeneffekt: Wenn Du qualitativ hochwertige Gewürze kaufst, brauchst Du viel
weniger, da keine Füllstoffe verwendet werden.
Zweiter ganz
wichtiger Punkt: der Senf. Senfsaat bekommst Du problemlos im Reformhaus,
sicher auch online und im Bioladen. Das, was uns am Senf so gut schmeckt, sind
die ätherischen Öle, die die blöde Angewohnheit haben, sich ab etwa 30°C zu
verflüchtigen. Es ist also ganz, ganz wichtig, dass Dein Senf nicht zu warm
wird. Da die Senfsaat zu Mehl gemahlen werden muss und das Ganze schnell warm
wird, habe ich die Senfsamen einfach für eine Stunde ins Gefrierfach gestellt,
bevor ich mit der eigentlichen Senfherstellung angefangen habe.
Das hat wunderbar
geklappt, mein Senf ist schön scharf und würzig und blieb beim Mahlen kühl.
Jetzt aber...machen
wir Senf, Liebes!
Weihnachtssenf
Du brauchst für 3
Gläser à 250ml
250g gelbe Senfsaat
7 Körner Piment
50g Kokosblütenzucker
25g Salz
1 TL frisch
gemahlener Pfeffer (alternativ: Pfefferkörner)
1 gehäufter TL
Lebkuchengewürz
250ml Wasser
150ml Apfelessig (5%)
Die Senfsaat wird mit
dem Zucker, Salz, Piment, Pfeffer und Lebkuchengewürz portionsweise im
Zerkleinerer zu einem möglichst feinen Mehl gemahlen. Achte dabei darauf, dass
die Mischung nicht zu warm wird!
Durch die Zugabe von
Zucker und Salz, die ja beide eher scharfkantig sind, erzielst Du bessere Ergebnisse
beim Mahlen.
Alternativ kannst Du
natürlich auch eine Kaffeemühle zweckentfremden (Vorsicht vor
Geschmacksübertragungen) oder im Handel Ausschau nach Senfmehl halten.
Ist Dein Senfmehl
fertig, hast Du die meiste Arbeit schon hinter Dir.
Wasser und Essig
werden einmal kurz aufgekocht, um dem Essig die Säurespitzen zu nehmen und
mögliche Keime im Wasser abzutöten, dann wird die Mischung wieder abgekühlt.
Mit dem Pürierstab
arbeitest Du dann die lauwarme Wasser-Essig-Mischung unter das Senfmehl ein und
mixt das Ganze so lange, bis die Konsistenz dicker wird und an...nun ja, Senf
erinnert.
Kurz abschmecken
(Achtung, das Ganze ist noch SEHR scharf, das gibt sich mit der Zeit), in
Gläser abfüllen und kühl etwa 3 Wochen lagern. Dann ist Dein Senf durchgezogen
und die gröbste Schärfe hat sich verflüchtigt.
Und das war es auch schon.
Natürlich kannst Du
wie immer munter abwandeln, Du kannst statt der weihnachtlichen Gewürze auch
einfach mit Salz und Pfeffer arbeiten, Zitronenabrieb untermischen, den Essig
durch Weiß- oder Rotweinessig ersetzen oder mit Sekt oder Cidre arbeiten und,
und, und... Wenn Du aber einen Senf passend zum Fest magst, dann ist meine
Variante ganz gut geeignet.
Natürlich
funktioniert das Rezept auch mit ganz normalem braunem Zucker (den würde ich
dem weißen vorziehen, das bringt eine schöne Karamellnote in den Senfgeschmack)
und wenn Du Deinen Senf sehr mild magst, kannst Du noch einen zusätzlichen
Löffel Honig unterrühren.
Ich hoffe, Dir
gefällt das 1. Türchen, morgen machen wir beide etwas ganz anderes...schön wird’s!
Wo gibst Du Deinen
Senf dazu?
Liebst,
Sabine