Liebes,
nachdem ich in den letzten Wochen nur häufig genug nach diesem ganz gewissen
Johannisbeerkuchen gequengelt habe, sind zum Einen die Beeren im Garten meiner
Mutter reif geworden und hat sich zum Anderen die wunderbare Clara HIER für das
gemeinsame monatliche Backen ein ganz entzückendes Motto ausgedacht:
Familienrezepte.
YAY!
Damit
war der Johannisbeerkuchen gesetzt!
Johannisbeeren sind für mich ganz untrennbar mit meiner Kindheit verknüpft, sobald die ersten Früchte reif waren, haben die Sträucher meiner Oma angefangen, meinen Namen zu rufen ;-). Und egal ob frisch vom Zweig gepflückt, als Marmelade, Gelee oder eben Kuchen - ich LIEBE Johannisbeeren!
Und
damit ging mein fröhliches Experimentieren los, wie immer galt es, den
Klassiker in eine –leckere!- Variante ‚ohne alles’, also ohne Gluten, Lactose
und normalen Zucker (der für mich viel zu viel Fruktose hat) umzuwandeln.
Du
ahnst es...es ist geglückt!
Und
dieses Mal so richtig, richtig gut geglückt.
Den
Kuchen habe ich, ich liebe ja meine Herausforderungen ;-), gleich durch den
‚Muttertest’ geschickt und er hat mit Bravour bestanden.
Die einzige Frage meiner lieben Mutter war „Ach?! Und da ist jetzt NICHTS drin?“ – SO soll’s doch sein!
Die einzige Frage meiner lieben Mutter war „Ach?! Und da ist jetzt NICHTS drin?“ – SO soll’s doch sein!
Und
so saß ich mit einer lieben Freundin, meiner Mutter und dem Johannisbeerkuchen am letzten Samstag abends auf
der Terrasse, im Garten sirrten Hunderte Glühwürmchen und wir drei waren sehr
zufrieden, das Deutschlandspiel zu verpassen.
Wenn’s
aber auch SO schön ist!
Und
damit es bei Dir auch ganz bald ganz schön wird, kommt hier das Rezept für
Dich:
Johannisbeerkuchen – ohne Gluten
Du brauchst für eine
Springform mit 23 bis 26cm Durchmesser
Teig
100g
Hafermehl (frisch aus Haferflocken gemahlen; glutenfrei, wenn nötig)
100g
Reismehl (glutenfrei, wenn nötig)
100g
Butter
65g
(Birken)Zucker
1
Ei (bei mir: Gr. L)
Füllung
3
Eiweiß (bei mir: Gr. L)
Prise
Salz
3
Eigelbe (bei mir: Gr. L)
100g
(Birken) Zucker
125g
gemahlene Mandeln, geschält
500g
rote Johannisbeeren (frisch oder TK)
Aus
den Zutaten für den Teig knetest Du mit kühlen Fingern rasch einen Mürbeteig.
Mit dem wird Deine Springform ausgekleidet, forme dabei einen recht hohen Rand.
Dann wird alles mehrfach mit einer Gabel eingestochen und darf sich abgedeckt
eine halbe Stunde im Gefrierfach ausruhen.
In
der Zeit bereitest Du die Füllung zu.
Das
Eiweiß wird mit einer kleinen Prise Salz steif geschlagen, bis sich Spitzen
bilden. Das dauert etwas, lohnt sich aber.
Dann
werden Zucker und Eigelb zu einem hellen, dicken Schaum aufgeschlagen. Auch das
dauert ein paar Minuten (mindestens 5), lohnt sich aber, denn je besser Du das
machst, desto fluffiger wird Deine Füllung.
Und
fluffig ist gut.
Die
Mandeln werden untergemischt und zwar so, dass Dein Schaum schön stabil bleibt.
Anschließend
wird der Eischnee vorsichtig (!) unter den Zucker-Ei-Schaum gehoben. Achte
darauf, dass möglichst wenig Volumen verloren geht.
Nun
müssen nur noch die Johannisbeeren untergehoben werden.
Die
Füllung wird auf den gekühlten Boden gestrichen und dann backt Dein Kuchen im
auf 190°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 40-50 Minuten. Wenn der
Kuchen zu dunkel werden sollte, einfach mit einem Stückchen Alufolie abdecken.
Auskühlen
lassen...und genießen!
Knuspriger
Boden, saftig-fluffige Füllung und zu all der Süße die erfrischenden, säuerlichen
Johannisbeeren...himmlisch!
Optisch ist der Kuchen nicht der GANZ große Hit, aber es kommt ja auf die inneren Werte an, nicht wahr ;-)?!
Wie
immer kannst Du den Teig auch aus normalem Mehl zubereiten, ersetze dafür
einfach die 200g glutenfreies Mehl durch Weizen, besser noch aber durch helles
Dinkelmehl.
In
diesem Fall würde ich den Boden blind etwa 10 Minuten vorbacken, da glutenfreie
Mehle nicht aufgehen, kann ich mir diesen Arbeitsschritt immer getrost sparen.
Die
Johannisbeeren können frisch oder aber tiefgekühlt verarbeitet werden. Ich
zupfe frische Johannisbeeren sofort und friere die gebrauchsfertigen Beeren
dann ein.
Einfach
die Früchte direkt aus dem Frost unter die Füllung heben, das klappt wunderbar.
Mit
anderen Beeren als Johannisbeeren habe ich den Kuchen nie versucht, da ihre
Säure schon benötigt wird.
Mit
Stachelbeeren allerdings könnte ich mir das Ganze auch köstlich vorstellen.
A
propos köstlich...dem Lieblingsmenschen war der Kuchen nicht süß genug, dabei
habe ich schon mehr Zucker verwendet, als ich nur für mich allein hergenommen
hätte.
Birkenzucker
hat eine geringere Süßkraft als normaler Zucker, wenn Du das Rezept damit
nachmachst, sollte das Ganze also super werden.
Ich
persönlich mag es, wenn dieser Kuchen eine hohe Füllung hat, weswegen ich eine
etwas kleinere Springform mit 23cm Durchmesser verwende. Der Teig reicht für
Formen bis 26cm Durchmesser, die Backzeit kann sich dann aber verringern. Hab
einfach ein Auge darauf.
Dank
glutenfreiem Boden schmeckt der Kuchen auch am nächsten Tag noch hinreißend,
früher (also zu ‚normalen’ Zeiten ;-) ) fand ich ihn am ersten Tag am
allerbesten.
Also,
lad Dir ein paar liebe Menschen ein und verwöhn die ganze Bande!
Was
backst Du Dir?
Liebst,
Sabine