Donnerstag, 26. Juni 2014

Ich back’s mir...fruchtigen Johannisbeerkuchen

Liebes, nachdem ich in den letzten Wochen nur häufig genug nach diesem ganz gewissen Johannisbeerkuchen gequengelt habe, sind zum Einen die Beeren im Garten meiner Mutter reif geworden und hat sich zum Anderen die wunderbare Clara HIER für das gemeinsame monatliche Backen ein ganz entzückendes Motto ausgedacht: Familienrezepte.

YAY!

Damit war der Johannisbeerkuchen gesetzt!


Johannisbeeren sind für mich ganz untrennbar mit meiner Kindheit verknüpft, sobald die ersten Früchte reif waren, haben die Sträucher meiner Oma angefangen, meinen Namen zu rufen ;-). Und egal ob frisch vom Zweig gepflückt, als Marmelade, Gelee oder eben Kuchen - ich LIEBE Johannisbeeren! 

Und damit ging mein fröhliches Experimentieren los, wie immer galt es, den Klassiker in eine –leckere!- Variante ‚ohne alles’, also ohne Gluten, Lactose und normalen Zucker (der für mich viel zu viel Fruktose hat) umzuwandeln.

Du ahnst es...es ist geglückt!
Und dieses Mal so richtig, richtig gut geglückt.

Den Kuchen habe ich, ich liebe ja meine Herausforderungen ;-), gleich durch den ‚Muttertest’ geschickt und er hat mit Bravour bestanden.
Die einzige Frage meiner lieben Mutter war „Ach?! Und da ist jetzt NICHTS drin?“ – SO soll’s doch sein!


Und so saß ich mit einer lieben Freundin, meiner Mutter und dem Johannisbeerkuchen am letzten Samstag abends auf der Terrasse, im Garten sirrten Hunderte Glühwürmchen und wir drei waren sehr zufrieden, das Deutschlandspiel zu verpassen.

Wenn’s aber auch SO schön ist!


Und damit es bei Dir auch ganz bald ganz schön wird, kommt hier das Rezept für Dich:

Johannisbeerkuchen – ohne Gluten

Du brauchst für eine Springform mit 23 bis 26cm Durchmesser

Teig
100g Hafermehl (frisch aus Haferflocken gemahlen; glutenfrei, wenn nötig)
100g Reismehl (glutenfrei, wenn nötig)
100g Butter
65g (Birken)Zucker
1 Ei (bei mir: Gr. L)

Füllung
3 Eiweiß (bei mir: Gr. L)
Prise Salz
3 Eigelbe (bei mir: Gr. L)
100g (Birken) Zucker
125g gemahlene Mandeln, geschält
500g rote Johannisbeeren (frisch oder TK)

Aus den Zutaten für den Teig knetest Du mit kühlen Fingern rasch einen Mürbeteig. Mit dem wird Deine Springform ausgekleidet, forme dabei einen recht hohen Rand. Dann wird alles mehrfach mit einer Gabel eingestochen und darf sich abgedeckt eine halbe Stunde im Gefrierfach ausruhen.

In der Zeit bereitest Du die Füllung zu.
Das Eiweiß wird mit einer kleinen Prise Salz steif geschlagen, bis sich Spitzen bilden. Das dauert etwas, lohnt sich aber.

Dann werden Zucker und Eigelb zu einem hellen, dicken Schaum aufgeschlagen. Auch das dauert ein paar Minuten (mindestens 5), lohnt sich aber, denn je besser Du das machst, desto fluffiger wird Deine Füllung.
Und fluffig ist gut.
Die Mandeln werden untergemischt und zwar so, dass Dein Schaum schön stabil bleibt.

Anschließend wird der Eischnee vorsichtig (!) unter den Zucker-Ei-Schaum gehoben. Achte darauf, dass möglichst wenig Volumen verloren geht.

Nun müssen nur noch die Johannisbeeren untergehoben werden.

Die Füllung wird auf den gekühlten Boden gestrichen und dann backt Dein Kuchen im auf 190°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 40-50 Minuten. Wenn der Kuchen zu dunkel werden sollte, einfach mit einem Stückchen Alufolie abdecken.

Auskühlen lassen...und genießen!

Knuspriger Boden, saftig-fluffige Füllung und zu all der Süße die erfrischenden, säuerlichen Johannisbeeren...himmlisch!

Optisch ist der Kuchen nicht der GANZ große Hit, aber es kommt ja auf die inneren Werte an, nicht wahr ;-)?!


Wie immer kannst Du den Teig auch aus normalem Mehl zubereiten, ersetze dafür einfach die 200g glutenfreies Mehl durch Weizen, besser noch aber durch helles Dinkelmehl.
In diesem Fall würde ich den Boden blind etwa 10 Minuten vorbacken, da glutenfreie Mehle nicht aufgehen, kann ich mir diesen Arbeitsschritt immer getrost sparen.

Die Johannisbeeren können frisch oder aber tiefgekühlt verarbeitet werden. Ich zupfe frische Johannisbeeren sofort und friere die gebrauchsfertigen Beeren dann ein.
Einfach die Früchte direkt aus dem Frost unter die Füllung heben, das klappt wunderbar.
Mit anderen Beeren als Johannisbeeren habe ich den Kuchen nie versucht, da ihre Säure schon benötigt wird.
Mit Stachelbeeren allerdings könnte ich mir das Ganze auch köstlich vorstellen.


A propos köstlich...dem Lieblingsmenschen war der Kuchen nicht süß genug, dabei habe ich schon mehr Zucker verwendet, als ich nur für mich allein hergenommen hätte.
Birkenzucker hat eine geringere Süßkraft als normaler Zucker, wenn Du das Rezept damit nachmachst, sollte das Ganze also super werden.

Ich persönlich mag es, wenn dieser Kuchen eine hohe Füllung hat, weswegen ich eine etwas kleinere Springform mit 23cm Durchmesser verwende. Der Teig reicht für Formen bis 26cm Durchmesser, die Backzeit kann sich dann aber verringern. Hab einfach ein Auge darauf.

Dank glutenfreiem Boden schmeckt der Kuchen auch am nächsten Tag noch hinreißend, früher (also zu ‚normalen’ Zeiten ;-) ) fand ich ihn am ersten Tag am allerbesten.


Also, lad Dir ein paar liebe Menschen ein und verwöhn die ganze Bande!

Was backst Du Dir?

Liebst,
Sabine