Heute ist der 20. und
da koche ich mit Ina. Genauer gesagt geht es in diesem Monat um das Einkochen, Fermentieren HIER und Haltbarmachen. Wie schön, Beides mache und mag ich nämlich sehr gerne.
Neulich habe ich schon Tomatensauce für den Winter eingekocht (HIER geht’s zum
Rezept), heute wird es süß.
Keine Sorge, nicht
pappsüß, das mag ich ja auch nicht, eher würzig-süß und fruchtig. Es gibt
Weißweinäpfel, die eingekocht den ganzen Winter über Freude machen und
hervorragend zu Eis, Milchreis, zu Waffeln oder pur, auf Joghurt und als
Pfannkuchenfüllung schmecken. Zugegeben nur den Erwachsenen, denn die guten
Früchtchen haben schon ein paar Umdrehungen.
Wichtig sind für
dieses Rezept die verwendeten Äpfel, ich hatte Glück und wurde aus Nachbars
Garten beliefert, wenn Du die Äpfel kaufst, achte darauf, eher zu säuerlichen
Sorten wie Boskoop oder Berlepsch zu greifen.
Auch der Wein, in dem
die Äpfelchen eingekocht werden, ist wichtig, der von mir verwendete
Gewürztraminer geht geschmacklich sowieso schon in die von mir gewünschte
Richtung und ist für diese Art der Zubereitung perfekt.
Apropos Zubereitung,
die könnte Dir etwas komisch oder sehr aufwändig erscheinen. Ich koche die
Äpfel nämlich insgesamt drei Mal auf und lasse alles wieder abkühlen. Das hat
aber seinen guten Grund. Durch diese Behandlung werden die Obststücke opak und
die Konsistenz ändert sich völlig. Keine Sorge, die Weißweinäpfel zerfallen
nicht, sie werden weich, behalten aber ihren Biss und schmecken einfach nur
köstlich!
Jetzt aber ab in die
Küche!
Weißweinäpfel zum Einkochen
Du brauchst für 4 Gläser à 400ml
1 kg säuerliche Äpfel
375ml Gewürztraminer
etwa 500ml Wasser
1 Vanillestange, halbiert
½ TL Pfeffer, ganz (rosa
oder bunt)
½ TL Zimtblüten
1 EL Zitronensaft
1 EL Ahornsirup (oder nach
Bedarf)
Die Äpfel werden
gewaschen, geschält, geputzt und geviertelt. Die Viertel in etwa 3-4mm dicke
Scheibchen schneiden und mit den anderen Zutaten in einem großen Topf mischen.
Gib das Wasser nach
Bedarf zu, die Apfelstücke sollen gerade eben von der Flüssigkeit bedeckt sein.
Alles einmal ohne
Deckel wallend aufkochen lassen, von der Herdplatte nehmen und ohne Deckel
abkühlen lassen, damit etwas von der Flüssigkeit verdampfen kann.
Diesen Vorgang noch
zwei Mal wiederholen.
Beim letzten
Kochvorgang werden parallel schon die Einweckgläser desinfiziert. Ich mache das
im Dampfgarer (100°C, 20 Minuten), Du kannst die Gläser im Backofen bei 125°C
Ober-/Unterhitze für 15 Minuten mitsamt den Deckeln desinfizieren.
Nun stellst Du heißes
Wasser bereit (ich mache den Wasserkocher voll und stelle ihn an), ebenso wie
ein tiefes Backblech. Der Backofen wird auf 170°C Ober-/Unterhitze vorgeheizt.
Die desinfizierten
Gläser vorsichtig bereit stellen und darauf achten, dass Du weder die
Innenseite der Deckel, noch die Ränder der Gläser berührst. Mit Hilfe eines
Einfülltrichters für Marmeladen, oder indem Du sehr, sehr vorsichtig arbeitest
werden nun die noch kochenden Apfelstücke mitsamt Weißweinsud in die Gläser
gefüllt. Achte darauf, dass ein Rand von etwa 1 – ½ cm frei bleibt.
Mit den Deckeln fest
verschließen und auf’s Backblech stellen. Dabei ist wichtig, dass sich die
Gläser nicht berühren.
Das Blech mit dem
heißen (nicht kochenden!) Wasser so hoch wie möglich auffüllen und nun alles im
Backofen so lange stehen lassen, bis die Flüssigkeit in den Gläsern anfängt, zu
kochen. Das erkennst Du an den kleinen Luftblasen, die wie an einer
Perlenschnur im Glas am Rand entlang nach oben steigen.
Den Ofen ausschalten,
aber geschlossen lassen und nun alles für einige Stunden – ich mache das über
Nacht – vergessen.
Die abgekühlten
Gläser müssen nun nur noch beschriftet werden, der Inhalt ist jetzt etwa 1 Jahr
lang haltbar.
Möchtest Du die
Weißweinäpfel schnell essen, zum Beispiel für eine Feier zubereiten, kannst Du
den Schritt des Einkochens natürlich überspringen. Dann werden die heißen
Fruchtstücke einfach direkt nach dem dritten Kochvorgang in die vorbereiteten
Gläser gefüllt und sollten sich nun ein paar Tage halten. Zur Sicherheit würde
ich das aber dann kühl stellen.
Ich habe an Gewürzen
Zimtblüten und Pfeffer zugegeben, weil ich es mag, wenn die Äpfel noch eine
kleine würzige Note haben und diese zwei gut zu meinem Wein passten. Du kannst da
einfach verwenden, was Du magst und munter experimentieren, Nelken, Piment oder
Chili eignen sich hervorragend und wenn Du es puristisch magst, ist dagegen
auch nichts zu sagen.
Meine Äpfel waren
recht sauer, weshalb ich Ahornsirup zugegeben habe, Du kannst die Weißweinäpfel
ganz nach Deinem Geschmack süßen oder es auch ganz lassen.
Wenn Kinder mitessen
sollen, können Äpfel auf diese Weise auch mit Apfelsaft eingekocht werden und
die Methode eignet sich auch für anderes Obst. Rotweinbirnen oder Zwetschgen mit Wein sind sicher bekannt, Rotweinkirschen funktionieren auch gut, Weißweinquitten lassen
sich so ebenfalls toll zubereiten und haltbar machen. Wie immer gilt also –
mach daraus, was Dir gefällt!
Liebst,
Sabine