Liebes,
gestern Abend beim Rückflug von München nach Düsseldorf habe ich etwas
Traumschönes gesehen.
Wir
sind beim Start durch die Wolkendecke gestoßen, über uns gab es noch eine
Schicht Wolken – und in diesem Raum zwischen den Wolken, da waren die Alpen zu
sehen, von der Abendsonne in rosiges Licht getaucht.
Ich
bin kein großer Freund von Bergen, mein Herz wird nicht weit, wenn ich ein
Gipfelkreuz sehe und es käme mir auch nicht in den Sinn, auf irgend eine Höhe
hinauf zu kraxeln.
Und
trotzdem...das war ein wunderbares Bild und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Ich
habe überlegt, wie großartig es sein muss, den (eigenen) Kopf einfach über alle
Alltagssorgen-und-Problemchen-Wolken zu recken und die Sonne im Gesicht zu
spüren.
Den
ganzen grauen Brei, der uns die Sicht nimmt und die Stimmung vermiest, einfach
unter mir zu lassen. Meinen Blick darüber schweifen lassen zu können, ohne all
die Nichtigkeiten, die die Sicht versperren.
Ich weiß, das klingt ein bisschen weit her
geholt, aber gerade im Flugzeug neigen meine verrückten Gedanken dazu, den
einen oder anderen Haken zu schlagen und wilde Pirouetten zu drehen. Einfach
so. Weil es ja auch Spaß macht ;-).
Zurück
also zu den Bergen und den Wolken und uns und all dem, was uns die freie Sicht
nimmt.
Wie
oft passiert es, dass Du Dich über Dinge aufregst, die Du am nächsten Tag
bereits wieder vergessen hast?
Wie
oft machst Du Dir völlig unbegründet Sorgen und ängstigt Dich?
Wie
oft ärgerst Du Dich über Dinge, die Du nicht ändern, Situationen, die Du nicht
beeinflussen und Menschen, die Du nicht kontrollieren kannst?
Wie
oft belastest Du Dich mit Vergleichen, mit Minderwertigkeitsempfinden und Neid?
Eben.
Ziemlich
oft.
Irgendwie
sogar täglich.
All
diese negativen Gedanken und Gefühle, Frust, Wut, Ärger, Angst, Sorge,
Neid,...all das zusammen ergibt diesen dicken grauen Brei, mit dem sich so
schrecklich viele Menschen umgeben.
Das
eigene, grauen Wolkenmeer sozusagen, sehr exklusiv, aber Liebes – SOWAS von
unnötig!
Die
graue Pampe verschleiert Dir die Sonne, sie nimmt Dir die Sicht, sie verhüllt
Dich und verhindert, dass Du der ganzen Welt Dein Strahlen zeigen kannst.
Die
Wolken umgeben Dich, sie schirmen Dich von der Welt und anderen Menschen ab.
Wie
schade!
Wie
unnütz!
Wie
unerträglich!
Liebes,
das brauchst Du nicht.
Konzentrier
Dich auf die schönen Dinge, erhebe Dich über all diesen Kindergarten-Kleinkram,
der es ja meist ist, aus dem die Wolken bestehen.
Kaum
etwas, über das wir uns so gern aufregen, ist es wirklich wert.
Natürlich,
über das Wort ‚wert’ können wir beide jetzt ein paar Stündchen streiten ;-).
Aber
machen wir lieber ein kurzes Experiment:
Lehn
Dich zurück, schließ für einen Moment die Augen und geh noch einmal den
heutigen Tag durch.
Hast
Du Dich geärgert?
Hast
Du Dich aufgeregt?
Ja?
Und
worum ging es da?
Ich
bin mir sowas von sicher, dass Du Dich in den meisten Fällen nicht mehr an den
Grund erinnern kannst.
Weil
er nichtig war oder vorübergehend oder um beim Bild der Wolke zu bleiben,
nichts als (heiße) Luft.
Stimmt’s?
Sehr
schön ;-).
Ich
frag mich oft, wieso wir scheinbar so gerne, auf jeden Fall aber so leicht
zulassen, dass ANDERE über unser Befinden entscheiden dürfen.
Dass
der Typ da in der Bahn, genau, der mit der Bierflasche morgens um 8, also, dass
der mir die Fahrt vermiest, weil er laut grölend im Zug steht.
Dass
ich Energie und Kraft für Ärger aufwende, weil die Frau an der
Sicherheitsschleuse im Flughafen so betont unhöflich ist.
Dass
MEINE Laune in den Keller rauscht, weil sich andere Menschen so verhalten, wie
sie es nun einmal tun.
Liebes,
ich mach da nicht mehr mit.
Ich
habe schlicht so GAR keine Lust mehr darauf.
ICH
habe ein tolles Leben, bei MIR scheint immer die Sonne.
Ich
schiebe nämlich mit schönster Regelmäßigkeit die Wolken einfach zur Seite und
jeder, der schon einmal geflogen ist, der weiß es – über den Wolken, da scheint
IMMER die Sonne. Außer, es ist Nacht. Aber dann scheint der Mond und der ist
auch schön ;-).
Worauf
ich hinauswill ist Folgendes:
Liebes,
in Deinem Leben wie in meinem, da scheint immer die Sonne.
Da
ist immer die Möglichkeit gegeben, glücklich zu sein.
Über
unseren grauen Wolken, da ist es schön.
Und
das ist IMMER da.
Das
geht nicht weg.
Wer
weggeht, das sind wir.
Indem
wir uns Wolken anlachen, indem wir dem ganzen Scheiß um uns herum erlauben,
unsere Sonne zu verhüllen.
Ja
geht’s denn noch?!
Schluss
damit, endgültig!
Liebes,
Du und ich, wir wissen es einfach besser.
Wir
wissen, dass da Sonne ist und Licht und Energie und gute Laue und LIEBE.
Überall
um uns herum.
Und
wir wissen auch, dass wir gar nicht viel tun müssen, um dahin zu gelangen. Um
all die Liebe, die Sonne, die Wärme anzuzapfen, fließen zu lassen.
Wir
müssen lediglich unsere persönlichen Wolken loswerden – und wer könnte die besser
wegschmelzen als Deine Sonne ;-)?
Also...bist
Du dabei?
Liebst,
Sabine