Montag, 1. April 2013

Getrickste Mangoldquiche


Liebes, ich hoffe, Du hast wunderschöne und erholsame Ostertage verbracht, hast die Nase nicht allzu tief in den Schnee stecken müssen, um ein paar Eier zu finden und überhaupt eine gute Zeit gehabt!

Heute möchte ich Dir ein weiteres Rezept mit Mangold vorstellen und wenn Deine erste Reaktion ein ungläubiges „Schon wieder?!“ ist, dann muss ich Dir leider sagen, dass mein lieber Mann Mangold einfach LIEBT und es ihn entsprechend häufig gibt ;-). Wobei...jetzt ist auch erst mal Schluß, also, zumindest für die nächsten Wochen, versprochen.

Du kannst das Rezept, Du hast es nicht anders erwartet, natürlich fröhlich abwandeln und fast jedes andere Gemüse verwenden. Dass es bei mir Mangoldwochen gibt, heißt also nicht, dass Du mitmachen musst ;-).

Das Gericht gab es schon am Donnerstag, mein Mann hat den kleinen Umweg über Strasbourg genommen, um von München nach Düsseldorf zu fahren und hatte einen ganzen Koffer voll französischer Leckereien dabei. Hach, herrlich!

Da ich mich ungern auf die Pünktlichkeit der deutschen Bahn verlasse, bereite ich an solchen Tagen gern etwas zu, das zur Not auch noch ein Stündchen warten kann, bis es gegessen wird und so gab es eine Mangoldquiche.


Der Teig ist durch das verwendete Vollkornmehl etwas kompakter als bei der klassischen Quiche, was ihn stabiler und die Quiche sehr sättigend macht ;-) – außerdem ist er vegan.

Statt großer Mengen an Sahne habe ich einen Becher saure Sahne verwendet, außerdem ein paar mehligkochende Kartoffeln, die das Ganze schön cremig gemacht haben. Du kannst die saure Sahne auch problemlos durch Joghurt ersetzen, oder, wenn Du es etwas gehaltvoller magst, durch Crème Fraîche, Schmand, süße Sahne (dann ein Ei mehr) – oder auch durch entsprechende Produkte auf Sojabasis.

Den Mangold kannst Du z.B. durch Spinat ersetzen oder auch Lauch, Spitzkohl...ach, was Dir einfällt.

Meistens bereite ich nur eine kleine Quiche zu, die in eine Springform von 23cm Durchmesser passt, dieses Mal gab es aber eine große Form von 28cm Durchmesser (trotzdem sind nicht allzu viele Stücke übrig geblieben zum Fotografieren ;-)...).
Ich gebe Dir beide Mengenangaben an, eingeklammert findest Du die kleine Portionsgröße. Der Teig lässt sich prima auch vorbereiten, einfrieren und dann bei Bedarf schnell belegen, extrem praktisch!

So, genug der Vorreden.... Wollen wir?
Dann mal los...

Mangoldquiche

Teig:
375g Vollkornmehl (250g)
150g (vegane) Margarine (100g)
6-9 EL Wasser (4-6)
1 TL Salz (3/4 TL)

Belag:
500g Mangold
300g mehligkochende Kartoffeln
1 Zwiebel
1 Becher Saure Sahne (=200g)
3 Eier Größe M
1 Kugel Mozzarella
Salz
Pfeffer
Kräuter nach Belieben
Weißwein

Die Kartoffeln werden geschält, in kleine gleichmäßige Würfel geschnitten und in Brühe gar gekocht, anschließend dürfen sie etwas ausdampfen.

Die Zutaten für den Teig werden vermischt.
Fang mit der geringeren Wassermenge an und arbeite Dich vor, bis Du einen glatten Teig hast. Knete zügig, Mürbteig mag es nicht, zu lange geknetet oder zu warm zu werden (in beiden Fällen wird er eben nicht mürbe).
Anschließend (Achtung! Küchentrick!) wird er Teig rasch in der Springform verteilt und dabei auch ein Rand geformt. Das Ganze wird mit Alufolie abgedeckt und kommt für 30 Minuten in den Kühlschrank oder für 15min ins Gefrierfach.

Während der Teig durchkühlt, heizt Du den Backofen auf 200°C Ober-Unterhitze vor.

Dann wäscht und putzt Du den Mangold und schneidest die harten unteren Stielteile in ½ cm breite Streifen, den oberen blättrigen Teil in 1cm breite Stücke.

Die Zwiebel wird geputzt und gewürfelt und in etwas Olivenöl angebraten. Wenn sie glasig ist, kommen die schmalen Mangoldstreifen dazu und werden mit angebraten.
Nach etwa 3 Minuten kommen die blättrigen Mangoldstreifen dazu. Das Ganze wird mit einem Schluck Weißwein abgelöscht, gesalzt und gepfeffert und nach Geschmack gewürzt (also z.B. ‚klassisch’ mit ein bisschen geriebenem Muskat. Oder indisch mit Curcuma und Kreuzkümmel. Oder französisch mit Herbes de Provence. Oder....Du merkst, worauf ich hinauswill ;-) ).
Abgedeckt darf der Mangold jetzt etwa 5 Minuten vor sich hin köcheln, er sollte danach noch Biss haben. Dann lässt Du die restliche Flüssigkeit verkochen und wenn das passiert ist, kommen die abgekochten Kartoffeln zum Mangold. Durch das Verrühren sollten die Kartoffeln weitgehend zerfallen, das ist gut so und gewollt.

Die saure Sahne wird mit den Eiern verquirlt und kräftig gewürzt.

Der Mozzarella wird in kleine Stückchen gepflückt und unter die Mangold-Kartoffel-Mischung gehoben.
Dieses ganze Gemisch kommt nun in den gekühlten Teigboden und wird mit der Sahne-Ei-Masse übergossen.
Wenn Du magst, kannst Du an der Stelle noch ein bisschen extra-Reibkäse auf der Mischung verteilen oder auch Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne etc.

Dann wird die Quiche im Ofen etwa 35min gebacken, bis das Ei gestockt ist (Stäbchenprobe machen).

Und das war es.

Dazu passt ein Salat ganz hervorragend und natürlich ein Glas Wein ;-).


So, noch ein ganz schnelles Wörtchen zum Mürbeteig.
In jedem, wirklich jedem Rezept steht, man soll den Teig nach dem Kneten zu einer Kugel formen und in den Kühlschrank legen.
Wenn Du Plätzchen backen möchtest, ist das auch ganz wunderbar.
Wenn Du aber den Teig nach dem Kühlen ausrollen musst, ist das reine Strafarbeit, der kalte Teig lässt sich kaum bewegen, geschweige denn, leicht in Form bringen.

Meine Oma hatte da eine GANZ einfache Idee, besser gesagt zwei:

a) Der Teig wird VOR dem Kühlen in Form gebracht (also in eine Springform gelegt, in Tarteletteförmchen gedrückt etc. etc.).
Das hat gleich zwei Vorteile: Du musst nicht mit dem kalten Teig kämpfen UND die Zeit, die zum Durchkühlen benötigt wird, verringert sich beträchtlich.

b) Der Teig kann wie gewohnt in den Kühlschrank gestellt werden, oder aber auch – ins Gefrierfach. Die Zeit im Frost sollte aber maximal eine halbe Stunde betragen, danach fangen die Teigränder an, tatsächlich gefroren zu sein und das ist ja nicht das Ziel.

Ich selbst behandel Mürbteig immer so und habe noch nie schlechte Erfahrungen mit der Methode gemacht – mal ganz abgesehen davon, dass Mürbeteig keine Angelegenheit mehr ist, die Stunden in Anspruch nimmt ;-).

Und wie trickst Du?

Liebst,
Sabine