Liebes,
ich hoffe, Du hast wunderschöne und erholsame Ostertage verbracht, hast die
Nase nicht allzu tief in den Schnee stecken müssen, um ein paar Eier zu finden
und überhaupt eine gute Zeit gehabt!
Heute
möchte ich Dir ein weiteres Rezept mit Mangold vorstellen und wenn Deine erste
Reaktion ein ungläubiges „Schon wieder?!“ ist, dann muss ich Dir leider sagen,
dass mein lieber Mann Mangold einfach LIEBT und es ihn entsprechend häufig gibt
;-). Wobei...jetzt ist auch erst mal Schluß, also, zumindest für die nächsten
Wochen, versprochen.
Du
kannst das Rezept, Du hast es nicht anders erwartet, natürlich fröhlich
abwandeln und fast jedes andere Gemüse verwenden. Dass es bei mir Mangoldwochen
gibt, heißt also nicht, dass Du mitmachen musst ;-).
Das
Gericht gab es schon am Donnerstag, mein Mann hat den kleinen Umweg über
Strasbourg genommen, um von München nach Düsseldorf zu fahren und hatte einen
ganzen Koffer voll französischer Leckereien dabei. Hach, herrlich!
Da
ich mich ungern auf die Pünktlichkeit der deutschen Bahn verlasse, bereite ich
an solchen Tagen gern etwas zu, das zur Not auch noch ein Stündchen warten
kann, bis es gegessen wird und so gab es eine Mangoldquiche.
Der
Teig ist durch das verwendete Vollkornmehl etwas kompakter als bei der
klassischen Quiche, was ihn stabiler und die Quiche sehr sättigend macht ;-) –
außerdem ist er vegan.
Statt
großer Mengen an Sahne habe ich einen Becher saure Sahne verwendet, außerdem
ein paar mehligkochende Kartoffeln, die das Ganze schön cremig gemacht haben.
Du kannst die saure Sahne auch problemlos durch Joghurt ersetzen, oder, wenn Du
es etwas gehaltvoller magst, durch Crème Fraîche, Schmand, süße Sahne (dann ein
Ei mehr) – oder auch durch entsprechende Produkte auf Sojabasis.
Den
Mangold kannst Du z.B. durch Spinat ersetzen oder auch Lauch, Spitzkohl...ach,
was Dir einfällt.
Meistens
bereite ich nur eine kleine Quiche zu, die in eine Springform von 23cm
Durchmesser passt, dieses Mal gab es aber eine große Form von 28cm Durchmesser (trotzdem
sind nicht allzu viele Stücke übrig geblieben zum Fotografieren ;-)...).
Ich
gebe Dir beide Mengenangaben an, eingeklammert findest Du die kleine
Portionsgröße. Der Teig lässt sich prima auch vorbereiten, einfrieren und dann
bei Bedarf schnell belegen, extrem praktisch!
So,
genug der Vorreden.... Wollen wir?
Dann
mal los...
Mangoldquiche
Teig:
375g
Vollkornmehl (250g)
150g
(vegane) Margarine (100g)
6-9
EL Wasser (4-6)
1
TL Salz (3/4 TL)
Belag:
500g
Mangold
300g
mehligkochende Kartoffeln
1
Zwiebel
1
Becher Saure Sahne (=200g)
3
Eier Größe M
1
Kugel Mozzarella
Salz
Pfeffer
Kräuter
nach Belieben
Weißwein
Die
Kartoffeln werden geschält, in kleine gleichmäßige Würfel geschnitten und in
Brühe gar gekocht, anschließend dürfen sie etwas ausdampfen.
Die
Zutaten für den Teig werden vermischt.
Fang
mit der geringeren Wassermenge an und arbeite Dich vor, bis Du einen glatten
Teig hast. Knete zügig, Mürbteig mag es nicht, zu lange geknetet oder zu warm
zu werden (in beiden Fällen wird er eben nicht mürbe).
Anschließend
(Achtung! Küchentrick!) wird er Teig
rasch in der Springform verteilt und dabei auch ein Rand geformt. Das Ganze
wird mit Alufolie abgedeckt und kommt für 30 Minuten in den Kühlschrank oder
für 15min ins Gefrierfach.
Während
der Teig durchkühlt, heizt Du den Backofen auf 200°C Ober-Unterhitze vor.
Dann
wäscht und putzt Du den Mangold und schneidest die harten unteren Stielteile in
½ cm breite Streifen, den oberen blättrigen Teil in 1cm breite Stücke.
Die
Zwiebel wird geputzt und gewürfelt und in etwas Olivenöl angebraten. Wenn sie
glasig ist, kommen die schmalen Mangoldstreifen dazu und werden mit angebraten.
Nach
etwa 3 Minuten kommen die blättrigen Mangoldstreifen dazu. Das Ganze wird mit
einem Schluck Weißwein abgelöscht, gesalzt und gepfeffert und nach Geschmack
gewürzt (also z.B. ‚klassisch’ mit ein bisschen geriebenem Muskat. Oder indisch
mit Curcuma und Kreuzkümmel. Oder französisch mit Herbes de Provence.
Oder....Du merkst, worauf ich hinauswill ;-) ).
Abgedeckt
darf der Mangold jetzt etwa 5 Minuten vor sich hin köcheln, er sollte danach
noch Biss haben. Dann lässt Du die restliche Flüssigkeit verkochen und wenn das
passiert ist, kommen die abgekochten Kartoffeln zum Mangold. Durch das
Verrühren sollten die Kartoffeln weitgehend zerfallen, das ist gut so und
gewollt.
Die
saure Sahne wird mit den Eiern verquirlt und kräftig gewürzt.
Der
Mozzarella wird in kleine Stückchen gepflückt und unter die
Mangold-Kartoffel-Mischung gehoben.
Dieses
ganze Gemisch kommt nun in den gekühlten Teigboden und wird mit der
Sahne-Ei-Masse übergossen.
Wenn
Du magst, kannst Du an der Stelle noch ein bisschen extra-Reibkäse auf der
Mischung verteilen oder auch Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne etc.
Dann
wird die Quiche im Ofen etwa 35min gebacken, bis das Ei gestockt ist
(Stäbchenprobe machen).
Und
das war es.
Dazu
passt ein Salat ganz hervorragend und natürlich ein Glas Wein ;-).
So,
noch ein ganz schnelles Wörtchen zum Mürbeteig.
In
jedem, wirklich jedem Rezept steht, man soll den Teig nach dem Kneten zu einer
Kugel formen und in den Kühlschrank legen.
Wenn
Du Plätzchen backen möchtest, ist das auch ganz wunderbar.
Wenn
Du aber den Teig nach dem Kühlen ausrollen musst, ist das reine Strafarbeit,
der kalte Teig lässt sich kaum bewegen, geschweige denn, leicht in Form
bringen.
Meine
Oma hatte da eine GANZ einfache Idee, besser gesagt zwei:
a)
Der Teig wird VOR dem Kühlen in Form gebracht (also in eine Springform gelegt,
in Tarteletteförmchen gedrückt etc. etc.).
Das hat gleich zwei Vorteile: Du musst nicht mit dem kalten Teig kämpfen UND die Zeit, die zum Durchkühlen benötigt wird, verringert sich beträchtlich.
Das hat gleich zwei Vorteile: Du musst nicht mit dem kalten Teig kämpfen UND die Zeit, die zum Durchkühlen benötigt wird, verringert sich beträchtlich.
b)
Der Teig kann wie gewohnt in den Kühlschrank gestellt werden, oder aber auch –
ins Gefrierfach. Die Zeit im Frost sollte aber maximal eine halbe Stunde
betragen, danach fangen die Teigränder an, tatsächlich gefroren zu sein und das
ist ja nicht das Ziel.
Ich
selbst behandel Mürbteig immer so und habe noch nie schlechte Erfahrungen mit
der Methode gemacht – mal ganz abgesehen davon, dass Mürbeteig keine
Angelegenheit mehr ist, die Stunden in Anspruch nimmt ;-).
Und
wie trickst Du?
Liebst,
Sabine