Hast
Du Dir heute schon gesagt, wie TOLL Du bist?
Verrückte
Idee?
Völlig
abwegig?
Wieso
bitteschön sollte man sich selbst Komplimente machen??
Ja
Liebes...wieso denn NICHT?!
Es
ist doch so, dass die allermeisten von uns Probleme mit Komplimenten haben. Wir
tun uns schwer damit, sie anzunehmen, wir werden nervös, nesteln an den Haaren
herum, einige werden sogar rot und wir streiten reflexartig alles ab, was uns
an Freundlichkeiten erreicht.
Kennst
Du?
Ja,
kenn ich auch.
Ist
das schön?
Nein,
sicher nicht. Wir sollten es genießen können, wenn jemand etwas Nettes zu uns
sagt. Die Person möchte uns schließlich etwas Gutes tun.
Ist
das sinnvoll?
Aber
ÜBERHAUPT nicht!! Denn es führt zu zwei Dingen:
a)
Beim nächsten Mal wird sich der Andere genau überlegen, ob er noch einmal ein
Kompliment macht, uns tut das ja sichtlich nicht gut, sondern führt zu
Unsicherheit.
b)
Wir SELBST sagen uns doch mit jedem abgestrittenen Kompliment, mit jeder nicht
angenommenen Freundlichkeit, dass wir nicht toll sind.
Dass
wir ein Kompliment gar nicht wert sind.
Dass
die Anderen alle viel, viel besser sind als wir selbst.
JA,
SIND WIR DENN BESCHEUERT?!
Wenn
Du’s so liest, merkst Du’s, nicht ;-)?!
Ich
auch.
Und
deshalb ist damit Schluss.
Ab
jetzt.
SOFORT.
Und
welchen besseren Start in dieses neue Allzeit-Hoch der Komplimente könntest Du
Dir vorstellen, als Dir SELBST erst einmal ein Kompliment zu machen?
Ja,
auch um zu üben, eins anzunehmen, viel wichtiger aber noch: Um Dich erst einmal
davon zu überzeugen, dass Du tatsächlich so toll bist. Dass Du tonnenweise
Komplimente verdienst. Dass die Sonne aufgeht, wenn Du einen Raum betrittst.
Mindestens.
Es
gibt keinen Menschen auf der ganzen Welt, der Dich besser kennt als DU SELBST.
Damit gibt es auch niemanden, der Dir ein ehrlicheres, treffenderes,
verdienteres Kompliment machen könnte als Du selbst.
Stimmt
soweit?
Aber
sicher.
Der
Vorteil an diesen ‚verdienten Komplimenten’ ist nun, dass sie ja schlecht
abzustreiten sind. Du machst sie Dir schließlich selbst und bist ehrlich zu
Dir. So kann ein „Du kannst SO toll Kuchen backen!“ nur Ergebnis von Erfahrung
sein und jedes wegwerfende „Ach, das können andere doch SO viel besser!“ oder
„Ach, der hätte noch 10 Minuten länger im Ofen bleiben können!“ gilt nicht.
Du kannst schlecht vor Dir selbst abstreiten, was Du ja weißt. Nämlich, dass Du
toll Kuchen backen kannst.
Oder
nähen.
Oder
zeichnen.
Oder
zuhören.
Oder
was auch immer DU besonders gut kannst.
Hm,
war das jetzt wirr oder konntest Du mir folgen? Ich denke manchmal schneller
als ich tippen kann und bin mir dann am Ende nicht ganz sicher, ob jemand, der
nicht in meinem Kopf wohnt, das auch nachvollziehen kann ;-)...
Also
noch mal langsam:
DU
kennst Dich.
DU
weißt, wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, ganz genau, was Du gut kannst. Wofür
Du ein dickes Kompliment ‚verdient’ hast (und dazu werd ich gleich noch etwas
sagen müssen...).
Wenn
Du Dir selbst ein Kompliment machst, dann muss es also stimmen.
Mit
anderen Worten:
Eigenlob
stimmt – und wer etwas anderes behauptet, der hat eben Unrecht ;-)!
So,
das hätten wir.
Du
weißt, wie toll Du bist.
Fang
mit den Komplimenten an!
Hätten
wir es wirklich?
Fast...Hätte
ich da nicht gerade ein ganz blödes Wort getippt, das mir aber so in den Sinn
kam und Dir vielleicht auch in den Sinn gekommen wäre.
Es
war das scheußliche kleine Wort verdient.
Wer
um alles in der Welt hat eigentlich beschlossen, dass wir uns Komplimente
verdienen müssen?! Dass wir sie nicht einfach so bekommen, sondern quasi als
Auszeichnung, als kleines Sternchen unter einer Arbeit?
Und
ist DAS vielleicht der Grund, weswegen wir Komplimente so schwer annehmen
können?
Weil
wir irgendwo tief in uns drin der verrückten Meinung sind, wir hätten uns gar
nicht genug angestrengt, um das Kompliment auch zu verdienen?
Denk
mal drüber nach.
Mir
zumindest fällt es wesentlich leichter, ein Kompliment anzunehmen, dass sich
auf irgend eine Arbeit von mir bezieht (meinetwegen auf den Kuchen um beim
Beispiel zu bleiben), als mit einem Kompliment umzugehen, dass auf mein Äußeres
abzielt.
Für
den Kuchen kann ich etwas, den habe ich gemacht (und somit verdient), für meine
Augen nicht. Das war das Genlotto und dafür hab ich nicht mal 6 Zahlen
ankreuzen müssen.
Und
was machen wir jetzt damit?
Tja,
ich fürchte, wir werden noch etwas beenden müssen und zwar SOFORT.
Unsere Sicht
auf Komplimente.
Sie
sollten nichts sein, dass man sich verdienen und erarbeiten muss, sondern eher
wie ein wunderschöner Blumenstrauß.
Etwas, das unerwartet kommt, für das ich
gar nichts tun muss (und Du auch nicht), für das wir keine Erwartungen erfüllen
müssen oder uns abrackern sollen. Ein Geschenk zum Nicht-Geburtstag sozusagen,
einfach, weil ich ich bin und ganz wunderbar so, wie ich bin und weil Du Du
bist und ganz wunderbar, so wie Du bist.
Kann
ich das?
Aber
HALLO!
Ich
kann mich ja auch über einen überraschenden Strauß Blumen freuen, da sollte ich
das mit den Komplimenten doch locker hinbekommen :-)!
Und
Du?
Liebst,
Sabine