Heute
ging es fröhlich weiter mit den Ideen zu Ostern, heute mit einem klassischen
Ostergebäck aus dem angelsächsischen Raum: Hot Cross Buns. Fazit: Die sind
interessant und äußerst lecker und das ganz sicher nicht nur zu Ostern ;-)!
Da
auch diese kleinen Freunde aus Hefeteig gemacht werden, habe ich die Gunst der
Stunde genutzt und Dir wie versprochen ein kurzes Tutorial zum Hefeteig
gemacht.
Wenn
Du so gar keine Probleme mit Hefeteig hast, dann scroll einfach nach unten und
freu Dich an meinem Rezept für die Cross Buns.
Wenn
Du dagegen bis jetzt immer mit einem leise furchtsamen „Was da alles schief gehen kann!“ einen Bogen um
Hefeteig gemacht hast, dann ist jetzt die Zeit des Zögerns vorbei.
Fangen wir beide an mit
Hefeteig
Ein
paar Wörtchen vorweg:
1. Ich
nutze nur sehr selten Frischhefe, meist muss die Trockenhefe ran. Das hat den
Vorteil, dass ich nicht auf Haltbarkeitsdaten achten muss und – ganz kleine
Küchendiva ;-) – Hefeteige machen kann, wann immer es mir gefällt und/oder der
Futterneid mich überkommt.
2. Ich
weiß, dass in jedem Rezept eine andere Reihenfolge steht, in der man die
Zutaten zusammenmixen soll. Mal wird geschmolzene Butter mit Wasser/Milch
gemischt, mal kommt die Butter erst später zum Mehl und wann wo die Eier
hingehören...da wirst Du etliche Varianten finden.
Ich bereite Hefeteige immer in der gleichen Reihenfolge zu. Und es klappt jedes Mal. Ich finde, das gibt mir Recht ;-).
Ich bereite Hefeteige immer in der gleichen Reihenfolge zu. Und es klappt jedes Mal. Ich finde, das gibt mir Recht ;-).
3.
Du
kannst süße Hefeteige problemlos zuckerfrei zubereiten, sie gelingen mit
Agavensüße/Honig/... genau so gut.
4.
ALLE
Hefeteige lassen sich sehr leicht in einer veganen Variante herstellen, Milch
kann durch Wasser ersetzt werden, Eier braucht der Hefeteig auch nicht
zwingend.
5.
Ich
verwende zum Kneten des Teiges immer eine Küchenmaschine. Das kannst Du
natürlich auch von Hand machen, an dem Tag brauchst Du dann definitiv nicht
mehr ins Fitnessstudio gehen ;-).
So,
fangen wir an...Ich beschreibe Dir hier eine Variante für süßen Hefeteig, d.h.
mit Milch und Ei. Herzhafte Teige werden in aller Regel mit Wasser zubereitet
und verzichten auf das Ei.
Here
we go...
Schritt
1
Du
wärmst die Milch leicht an. Dazu stelle ich sie in einem Glaskännchen ca. 30
Sekunden in die Mikrowelle.
WICHTIG:
Die Milch sollte nur lauwarm sein! Wie Du herausfindest, ob sie zu heiß ist?
Gib einen Tropfen der Milch auf Deine Lippen. Fühlt er sich kühl an oder genau
so warm wie Deine Lippen sind, dann ist die Milch gut. Fühlt sich der Tropfen
warm an, lass die Milch erst etwas abkühlen.
In
die Milch rührst Du die Trockenhefe und die Süße (Zucker, Honig,
was-auch-immer) ein (1), stellst das
Ganze an einen warmen Ort und vergisst es für etwa 10 Minuten. Danach sollte
sich auf der Milch ein Schaum gebildet haben (2). Der zeigt Dir, dass die Hefe noch lebt und ihren Job macht
;-).
Schritt
2
Du
gibst alle übrigen Zutaten, die in den Teig gehören, in eine große Schüssel (3).
Das schaumige
Milch-Hefe-Zucker-Gemisch kommt zuletzt hinein und das Ganze wird dann
geknetet, 10 Minuten in der Küchenmaschine.
Der
Teig wird erst etwas bröselig aussehen (4),
nach spätestens 5 Minuten sollte er aber anfangen, sich zu einem geschmeidigen
Teigkloß zusammenzufügen (5). Passiert
das nicht, solltest Du nachfühlen und bei Bedarf etwas Flüssigkeit zugeben (oft
bei Vollkornmehl der Fall).
Das Kneten über 10 Minuten ist wichtig, auch wenn der Teig schon vorher gut aussieht und nicht klebt. Das Mehl muss die Chance bekommen, Klebereiweiße auszubilden und das dauert eben ein bisschen. Nimm Dir die Zeit.
Das Kneten über 10 Minuten ist wichtig, auch wenn der Teig schon vorher gut aussieht und nicht klebt. Das Mehl muss die Chance bekommen, Klebereiweiße auszubilden und das dauert eben ein bisschen. Nimm Dir die Zeit.
Schritt
3
Nach
10 Minuten solltest Du einen geschmeidigen Teig hergestellt haben, der nicht
klebt (6).
Hast
Du?
YAY!
Du machst das toll :-)!
Jetzt
wird die Schüssel in einen großen Plastikbeutel gegeben (7).
Ja,
Du hast richtig gelesen. Hefe mag es warm und feucht, dann geht sie super auf
und Plastik schafft genau dieses Milieu. Ich verwende einfach einen
fabrikfrischen Müllbeutel, stelle die Schüssel hinein und schlage den Beutel
ein. Fertig.
Der
Teig sollte jetzt an einem warmen Ort gehen, bis sich das Volumen verdoppelt
hat (8), das dauert etwa eine Stunde.
Schritt
4
Der
Teig wird nun aus der Schüssel geholt (9), noch einmal durchgeknetet und in die
gewünschte Form gebracht (10).
Schritt
5
In
aller Regel muss er jetzt noch einmal gehen, etwa 10-30 Minuten. (Bei Pizza
entfällt dieser Schritt, die soll ja flach sein und nicht allzu fluffig)
Dazu
wird der geformte Teig auf das Backblech gelegt, das wieder in die Plastiktüte
kommt (11&12).
Schritt
6
Der
aufgegangene Teig (13) wird nun wie
im Rezept angegeben gebacken.
Tipp:
Hefeteige sollten IMMER bei Ober-/Unterhitze gebacken werden, Umluft trocknet
zu sehr aus.
Du
erkennst, ob Hefeteig fertig gebacken ist, daran, dass die fertigen Gebäckstücke
hohl klingen, wenn Du mit dem Knöchel leicht gegen die Unterseite klopfst.
Sollte der Teig also fertig gebacken aussehen, die Eieruhr aber noch laufen,
kannst Du damit herausfinden, ob der Teig schon gar ist ;-).
Schritt
7
(14) Arme hochreißen und
freuen, denn...DU HAST ES GESCHAFFT :-)!
(Ich
hoffentlich auch bald, die Airberlin-Warteschleife macht keinen Spass
mehr, genau wie der Streik morgen...GRRRR...das nur am Rande ;-).)
Und
hier noch schnell das Rezept zu den Bildern:
Hot
Cross Buns
Für
8 Stück brauchst Du:
150ml
Milch
1
Päckchen Trockenhefe
4
TL Agavensüße
2
Cups = 280g Mehl (halb
Dinkel 630, halb Emmer Vollkorn, grundsätzlich ganz wie Du magst)
½
TL Zimt
¼
TL Ingwerpulver
¼
TL Muskatnuss, frisch gerieben
2
Kardamomkapseln, frisch zerstoßen
Prise
Salz
¾
Cup Rosinen (bei
mir halb & halb Rosinen & getrocknete Johannisbeeren, leider nicht
nachgewogen...)
20g
Butter, geschmolzen
1
Ei
2
TL Mehl
Wasser
Aus
den Zutaten Milch bis Ei stellst Du wie oben beschrieben einen Hefeteig her und
zwar ohne Besonderheiten bis kurz vor dem Backen.
Die
2 TL Mehl vermischt Du in einer kleinen Schüssel mit so viel Wasser, dass eine
nicht zu flüssige Paste entsteht. Mit der werden direkt vor dem Backen auf die
Teiglinge Kreuze gemalt. Diese bleiben auch nach dem Backen weiß.
(Ganz
ehrlich? Das sieht zu Ostern hübsch aus, hat aber geschmacklich GAR keine
Wirkung, Du kannst Dir den Arbeitsschritt also sparen...oder etwas anderes
mehlmalen ;-) )
Bei
vorgeheizten 190°C Ober-/Unterhitze werden die Cross Buns 20-25 Minuten
gebacken, bis sie goldbraun und duftig sind. Meine Cross Buns waren dank
schnellem Ofen schon nach 18 Minuten fertig, hab einfach ein Auge drauf ;-).
Am Besten noch warm mit Butter genießen :-)!
Puh...ein
langer Post, ich hoffe, ich hab Dich nicht ins Langeweilenirvana getippt ;-).
Was
backst Du zu Ostern?
Liebst,
Sabine