Hach,
endlich, endlich darf ich Dir von der wunderbaren Aktion ‚Post aus meiner
Küche’ berichten.
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Bloggerinnen aus Hamburg hatten die entzückende Idee, diesen Tausch zu
organisieren, sie geben einige Male im Jahr ein Thema vor, Du meldest Dich an
(ob mit oder ohne Blog ist aber sowas von egal ;-) ) und bekommst einen
Tauschpartner zugewiesen, dem Du in einem vorgegebenen Zeitraum ein Päckchen
schickst – eben Post aus meiner Küche.
Alles
klar soweit?
Dieses Mal stand die Tauschrunde unter dem Motto Kindheitserinnerungen. Wie schön!
Ich
war hin und weg und so froh, dass ich dieses Mal nicht den Anmeldeschluß
verpasst hatte ;-).
Wonach
schmeckt Deine Kindheit?
Die
Frage ist an sich gar nicht so einfach zu beantworten, lies sich bei mir aber
doch ziemlich fix auf einen Nenner bringen:
Dat
Kind is mehr für süß!
Das
jedenfalls stellte meine Uroma Paula schon sehr früh fest und ich kann nicht
behaupten, dass sie irgendwie Unrecht gehabt hätte ;-).
So
wurde das Päckchen, dass die liebe ANNE aus meiner Küche bekam, recht süß.
Ich
habe lange überlegt, welcher der Geschmäcker meiner Kindheit sich gut
verschicken lassen könnte, wie er unter Umständen auch abgewandelt werden
müsste, um jemandem zu schmecken, der nicht damit aufgewachsen ist usw. usw.
usw...
Schließlich
habe ich mich auf die wichtigsten Menschen in meiner Kindheit konzentriert, die
alle auch zu geschmacklichen Kindheitserinnerungen beigetragen haben: Meine
Uroma Paula, meine Oma Edith und meine Mutter.
Von
jeder dieser drei großartigen Frauen (die alle in einem Doppelhaus gewohnt
haben, ich war in kulinarischer Hinsicht ein verwöhntes Kind ;-) )habe ich ein
Rezept beigesteuert und dazu noch etwas Neues probiert.
So
fanden sich neben einem kleinen Rezeptheftchen im Paket:
Marmorkuchen
Meine
Uroma Paula war wirklich ein Original, knochentrocken, gern etwas giftig kam
diese kleine Frau, Jahrgang 1903, daher. An sie erinnere ich mit einer recht
rheinischen Angelegenheit (bzw. einer aus dem Bergischen Land) – Marmorkuchen.
Den
hat Oma Paula aber nicht einfach so gegessen, nein...er wurde gebuttert (! Ja,
Kalorien waren halt noch nicht erfunden ;-) ) und diese gebutterte Seite des
Kuchens dann auf eine Scheibe Pumpernickel gelegt. Dieses Brot-Kuchen-Sandwich
muss man aber wohl von kleinst auf kennen, um es essen zu können, ich mag es,
meine Mutter schüttelt sich. Entsprechend habe ich nur den Kuchen verschickt
;-).
Apfelgelee
Meine
Oma Edith stand mir sehr, sehr nahe. Sie ist die Person, die mein Kochen und
Backen insofern ganz besonders geprägt hat, als dass ich es eigentlich bei ihr
gelernt habe. Durch Zusehen, Helfen, Probieren.
Zu
meinen frühen Kindheitserinnerungen gehört ganz unbedingt das Marmeladekochen
in der Küche meiner Oma, dabei wurde fröhlich alles Obst verarbeitet, das der
Garten hergab.
Das
Apfelgelee, das dabei hergestellt wurde, war göttlich und ich habe mich sehr
gerne in die Küche gestellt, um welches nachzukochen. Der Trick: Ich habe
sortenreinen Apfelsaft verwendet, um dem erinnerten Geschmack näher zu kommen.
Russisch Brot
DER
Klassiker meiner Kindheit, die knusprigen Buchstaben haben mich auf unzähligen
Spielplatzbesuchen begleitet. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich ein
Rezept gefunden habe und weißt Du was? Es schmeckt, wie es soll!
Ich
hoffe, die Kekse mag nicht nur mein 2jähriger Neffe, der fast ein ganzes Blech
Kekse allein gefuttert hat, sondern auch meine Tauschpartnerin.
Bonbons
Das
war das Experiment der ganzen Aktion, ich wollte unbedingt den Geschmack von
schwarzen Johannisbeeren mit verschicken (meine Oma hatte etliche Sträucher im
Garten), habe lange gesucht und irgendwann....Juhu, da fielen mir Bonbons ein.
Nachdem
ich ein etwas schwammiges Rezept im Internet gefunden habe, ging es los und - TADAAA! (Den Tusch hab ich mir verdient
;-)!) – es wurden tatsächlich Bonbons. Kaubonbons, die zwar etwas an den Zähnen
kleben, gelutscht aber köstlich schmecken. Cremig, nicht zu süß...ich mag sie,
Anne freut sich auf sie und ich bin gespannt, ob sie ihr auch schmecken.
Wie,
Bonbons kann man auch selber machen?
Liebes,
man kann! Und frau auch! Und überhaupt jeder, der drei Zutaten in einer Pfanne
verrühren kann, denn mehr braucht es nicht.
Wie
das geht?
Na...so:
Du
brauchst:
200g Zucker
200ml Joghurt (meiner hatte 1,8%
Fett)
50ml schwarzer Johannisbeersaft (oder jeder andere Fruchtsaft)
Ein hohes Glas mit kaltem Wasser sollte bevor Du
beginnst gleich neben dem Herd stehen und ein großer flacher Teller oder eine
flache Schale, ebenfalls mit kaltem Wasser gefüllt, in der Nähe.
Die drei Zutaten werden in einer Pfanne oder einem
Topf vermischt und unter ständigem (!) Rühren langsam erhitzt.
Irgendwann (nach etwa 15-20min) fängt die Masse an
zu köcheln.
Nach weiteren etwa 10 Minuten hört die Masse
langsam auf, zu dampfen, sie ist viel dunkler geworden und hat deutlich an
Volumen verloren.
Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um einen Tropfen in
das Wasserglas fallen zu lassen. Es sollte sich ein noch formbarer, aber fester
kleiner Klumpen gebildet haben, der im besten Fall auch noch gut schmeckt.
Wenn Dir das Klümpchen noch nicht fest genug ist,
lass die Masse weiter köcheln und wiederhol die Probe alle paar Minuten.
Wenn Du zufrieden bist, dann gieß die heiße Masse
in die Wasserschale und lass sie ein bisschen abkühlen.
In der Zwischenzeit nimmst Du Dir eine Platte/einen
großen Teller und fettest die/den leicht ein (ich habe Butter genommen, es
reicht völlig, wenn das Fett hauchdünn verteilt wird).
Die Bonbonmasse sollte nun so weit ausgekühlt sein,
dass Du sie ohne Schmerzen anfassen kannst.
Forme mit nassen Händen (wichtig, klebt sonst wie
blöd!) schnell kleine Bonbons, indem Du etwas Masse zwischen den Händen rollst.
Diese kleinen Bonbons legst Du auf die gefettete Unterlage und lässt sie
mindestens einen Tag lang ruhen. Sie werden in der Zeit noch etwas fester und
kleben auch deutlich weniger.
Am Ende werden die Bonbons noch einzeln in
Klarsichtfolie eingepackt.
Und
fertig sind sie, das war doch echt nicht schwer, oder?
Was
hat Deinen Tag schön gemacht?
Liebst,
Sabine