Ja, Du hast richtig
gelesen, heute machen wir eine Blumenpresse selbst. Das geht deutlich einfacher,
als Du denkst und ist ein tolles Geschenk für alle Gärtner und Blumenliebende, für Große und auch Kleine.
Beinahe hätte es
dieses tolle DIY gar nicht im DIYseeligen Advent gegeben, ich war mit dem nicht
zu 100% perfekten Ergebnis nämlich nicht zu 100% zufrieden.
Perfektionismus und
so.
So habe ich eine ganze Weile mit mir gerungen, ob ich dieses Päckchen in
den zu verlosenden Kalender packe und habe mich dann schließlich doch dafür
entschieden.
Denn 100% Handarbeit
ist eben nicht immer zu 100% perfekt, dafür aber mit 100% Liebe gemacht. (Womit
auch geklärt wäre, wie oft Du 100% in einem Satz unterbringen kannst ;-)!)
Die Idee zu einer
selbst gemachten Blumenpresse hatte ich schon vor einer ganzen Weile und bin
dann wieder durch einen Instagram-Account, dem ich folge, darauf zurück gekommen. Inspieration lauert ja in jeder Ecke, wenn Du nur die Augen offen hältst!
Eine
Stunde im Baumarkt später hatte ich dann auch alle benötigten Materialien und
konnte loslegen.
Wollen wir?
DIY Blumenpresse
Du brauchst für 1
Presse
2 Birkensperrholzplatten,
meine waren 3-4 mm dick im Format Din A5
evtl. Säge (dazu gleich
mehr)
Schleifpapier oder
Schleifblock
Bohrmaschine
Holzbohrer, Aufsatzgröße 5
4 Gewindeschrauben, Gr. 5
4 Unterlegscheiben, Gr. 5
4 Flügelmuttern, Gr. 5
Wellpappe
weicher Bleistift
Lineal
kleine Schraubzwingen
Schere oder Cuttermesser
zur Verzierung
Lack, ich hatte einen mit
mattem Finish
evtl. Acrylfarbe
ich hatte:
Kalligraphiefeder, Brause
Steno 361
Federhalter
Finetec-Aquarellfarbe
selbst angemischte Tinte aus
PearlEx und Gummi Arabicum (3:1) plus destilliertem Wasser
Eine lange Liste,
aber keine Sorge, wenn Du ein bisschen geschickter vorgehst, als ich, ist das
alles gar nicht so schwer.
Im Baumarkt habe ich
dünne Birkensperrholzplatten in DIN A5 gefunden und hätte sie mir dort auch
gleich zuschneiden lassen sollen.
Dazu rate ich Dir
hiermit ganz dringend! Lass Dir die Holzstücke einfach zu Quadraten
zuschneiden, Du brauchst pro Blumenpresse 2 Quadrate.
Wenn Du es etwas
deutlich weniger geschickt machst, also wie ich, dann zeichnest Du die
Schnittkante mit einem weichen Bleistift und mit Hilfe eines Lineals vor und
sägst die Bretter dann zu. Wenn Du es NOCH ungeschickter machst (also wie ich),
dann machst Du das mit einer Handsäge, anstatt eine Stichsäge zu verwenden und
wenn Du Dich so richtig quälen magst, dann hast Du keine Werkbank.
Genau...wie...ICH!
Das hat dazu geführt,
dass meine Schnittkanten leider etwas ausgefranst sind. Die werden natürlich
mit Schleifpapier babypopoglatt geschliffen, sehen aber nicht perfekt gut aus.
An dieser Stelle bist
Du wie ich und überlegst kurz, das Ganze zu lassen, oder Du bist wie ich ein
paar Tage später und siehst ein, dass ein selbstgemachtes Geschenk immer von
Herzen kommen, aber nicht fabrikperfekt sein muss.
Wenn Du an dieser
Stelle angekommen bist, Glückwunsch!, wir machen dann mal weiter.
Sind alle Kanten
glatt geschliffen, wird die Presse langsam aber sicher zusammengesetzt.
Dafür brauchen wir
die kleinen Gewindestanden, Unterlegscheiben und Flügelmuttern und da die ja
irgendwie angebracht werden wollen, starten wir mit der Bohrmaschine.
Mit einem passenden
Holzbohraufsatz werden in allen 4 Ecken der Presse Löcher gebohrt und zwar so,
dass jeweils zum Rand 2 cm Abstand bleiben. Das ist stabil genug, dass Dir
nichts abbrechen kann.
Top Tipp:
Leg für diesen
Arbeitsschritt die beiden Sperrholzquadrate übereinander, fixiere sie mit Schraubzwingen oder Klammern und bohre die Löcher
gleich durch beide Platten. Das hat den Vorteil, dass die Löcher wirklich
perfekt übereinander liegen.
Sollten die
Bohrlochkanten ebenfalls ausfransen (na, rat doch einfach mal, wem das passiert
ist, dieses Projekt hat mich mindestens 1 graues Haar gekostet...), werden auch
die mit dem Schleifpapier glatt und splitterfrei geschliffen.
Jetzt ist es an der
Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie Deine Presse aussehen soll. Du
kannst sie natürlich einfach holzfarben belassen, dann ist jetzt der richtige
Moment gekommen, um alle Holzteile von allen Seiten sorgfältig zu lackieren.
Wenn Du die Oberseite
dagegen gestalten möchtest, ist nun der Moment dafür gekommen.
Ob Du mit Acrylfarbe
arbeitest, mit Stempeln, Bändern oder Klebetechniken bleibt ganz Dir überlassen,
diesen Arbeitsschritt kann man auch wieder toll mit Kindern gemeinsam machen.
Ich habe mich für
eine etwas aufwändigere Technik entschieden und die Oberseite mit Kalligraphie
verziert. Dafür habe ich zunächst Tinte angerührt, Du kannst aber auch jede für
Holzoberflächen geeignete Tinte oder Aquarellfarbe verwenden.
Tatsächlich habe ich
den zarten Blätterkranz, der meine geschriebenen Worte umschließt, mit
Finetec-Farbe und der gleichen Feder, mit der ich dann kalligraphiert habe,
aufs Holz gezeichnet. Trocknen lassen und dann einfach das Wort ‚Blumenpresse’
schön schreiben. Ja, einen Kreativpunkt bekomme ich für den Schriftzug nicht,
aber ich mag es auch manchmal, ganz einfach das Offensichtliche zu schreiben
:-).
Wie auch immer Du
Deine Presse gestaltest, lass alles gut trocknen und versiegele dann auch die
obere Holzplatte mit Lack.
Wenn der getrocknet
ist, geht es weiter.
Die Gewindestangen
werden von unten durch die Löcher der unteren Platte gesteckt.
Der Rahmen der Presse
steht nun, machen wir mit dem Innenleben weiter.
Dazu brauchst Du
Wellpappe, die gibt schön nach, auch wenn Du dickere Blüten trocknen magst. Schneid
die Pappe so zu, dass sie zwischen die Gewindestangen passt und schräge zu
diesem Zweck die Ecken ab. Bei der Höhe meiner Pappe und der Gewindestangen
haben drei Papplagen in die Presse gepasst, findest Du längere Gewindestangen
kannst Du entsprechend mehr Lagen einbauen.
Die zugeschnittenen Pappstücke
werden nun in die Presse gelegt, endlich kommt die hübsch verzierte Oberseite
darauf und nun wird alles noch finalisiert. Dazu die Unterlegscheiben über die
Gewindestangen gleiten lassen und mit den Flügelmuttern fixieren – fertig!
Lässt Du die
Holzstücke wie dringend geraten im Baumarkt zuschneiden, ist die für die DIY
Blumenpresse benötigte Arbeitszeit gar nicht so lang und in den Trockenpausen
von Farbe und Lack kannst Du ja etwas anderes machen.
Ein Wort noch zum
Baumarkt...die meiste Zeit habe ich dort damit zugebracht, Gewindestangen,
Unterlegscheiben und Flügelmuttern in Messing zu finden. Das wollte ich nämlich
unbedingt haben, mir gefiel der silberfarbene Edelstahllook nicht so gut. Wenn
Du also einen der vielen, kompetenten Mitarbeiter fragst, wo es das gibt und er
antwortet Dir „Gar nicht!“, dann such einfach noch weiter. Es könnte sehr gut
sein, dass es die Produkte eben doch gibt ;-).
Jetzt hoffe ich, dass
sich meine Gewinnerin über ihr perfekt-unperfektes 14. Türchen freut.
Welches Blumenkind
würdest Du mit einer Blumenpresse glücklich machen?
Liebst,
Sabine