Kalt ist es geworden
– und weiß! Hier in München hat es am Wochenende geschneit und auch das
Rheinland ist überzuckert. Perfekt für mein 18. Türchen, das ja mit allen
anderen 23 Päckchen in meine alte Heimat gewonnen wurde.
Wir machen ein
Kirschkernkissen selbst und ja, das heißt, dass ich nähe! Schockschwerenot!
Ich weiß.
Nähen kann sie doch nicht! Erwähnt sie oft
genug.
Und ja, das stimmt,
nähen zählt nicht zu meinen Stärken. Ich besitze keine Nähmaschine und könnte
auch keine bedienen und das heißt, dass ich das Kirschkernkissen von Hand
genäht habe. Und wenn ich das hinbekomme, dann kann das...nun ja...jeder. Echt.
Solange Du eine Nadel halten und einen Faden einfädeln kannst, kannst Du das.
Kirschkernkissen mag
ich persönlich gern, weil sie die Wärme schön lange speichern und sich perfekt
anpassen, ganz egal, ob ich damit meinen Rücken wärme oder die Füße. Und da
Weihnachten nun keine Woche mehr entfernt ist, habe ich als kleinen Kick zur
Beruhigung noch Lavendelblüten mit ins Kissen gepackt. Die duften zart und
entspannend und zusammen mit der Wärme des Kissens tut das richtig gut.
Wollen wir?
Kirschkernkissen
Du brauchst pro Kissen
hitzeunempfindlichen
Baumwollstoff
250g saubere Kirschkerne
Stoffschere
Schneiderkreide
Lineal
Nadel
Baumwollfaden, farblich zum
Stoff passend
1-2 EL Lavendelblüten
(Bioqualität, wenn möglich)
Zunächst suchst Du
Dir aus, wie groß Dein Kissen werden soll. Ich habe mich für die Maße 16 x 21
cm entschieden und meinen Stoff dann entsprechend zwei Mal in der Größe 16,5 x 21,5
cm ausgemessen, mit Schneiderkreide eingezeichnet und zugeschnitten. Die 0,5 cm Stoff extra sind die Nahtzugabe. Ein bisschen was weiß ich ja.
TOP TIPP: Schneid den
Stoff so zu, dass Du eine der Längsseiten nur umklappen brauchst, also ein
Stück von 16,5 x 43 cm. Das verringert die zu nähenden Strecken.
Da ich abgerundete
Ecken an dem Kissen haben wollte, habe ich die entsprechend markiert.
Los geht es schon,
der Faden kommt in die Nadel und mit kurzen, ordentlichen Stichen nähst Du den
Stoff auf Links zusammen, also so, dass das Muster der Außenseite innen liegt.
Lass dabei einen Stoffrand von einigen Millimetern stehen.
Näh einmal um das
Kissen bis auf eine Öffnung von etwa 5 cm.
Nun werden noch die
abgerundet genähten Ecken bearbeitet. Damit sich die Rundung schön abzeichnet,
wird der überstehende Stoff mit der Schere einige Male eingeschnitten.
Du kannst Dir diesen
Schritt natürlich auch sparen und einfach eckige Ecken nähen.
So oder so, es ist an
der Zeit, das Kissen zu wenden und fertigzustellen.
Dafür wird die
genähte Kissenhülle umgestülpt, das klappt hervorragend, wenn Du z.B. einen
langen Kochlöffelstiel zur Hilfe nimmst.
Nun werden die
Kirschkerne eingefüllt, ich habe mir dafür als Hilfsmittel ein Stück Papier zu
einem Trichter gerollt, ins Loch gesteckt und Schwupps! – waren die Kerne im Kissen.
Die getrockneten Lavendelbüten kamen gleich hinterher und fast bist Du schon
fertig.
Das Loch im Stoff,
durch das das Kissen gewendet und gefüllt wurde, muss natürlich noch
verschlossen werden. Kannst Du besser nähen als ich, sieht das sicherlich auch
etwas ordentlicher aus, aber ich habe mein Bestes gegeben und wie schon HIER im
14. Türchen festgestellt, selbst gemacht muss nicht immer fabrikperfekt sein.
Zum Schluss noch den
Faden ordentlich verknoten und fertig bist Du!
Die Kirschkerne
lassen sich auf zwei verschiedene Arten erwärmen. Im Backofen bei 100°C für
15-30 Minuten, in der Mikrowelle halten sie 600 Watt aus und sind in kurzer
Zeit schön heiß.
Ganz wichtig: Prüfe immer,
ob die Kerne nicht zu heiß sind, damit Du Dich nicht verbrennst!
Wie Du auf den
Bildern erkennen kannst, habe ich einen festen Baumwollstoff verwendet, der robust
ist und auch die Wärme verträgt. Besonders Stoffe mit Metallic- oder Glitzeraufdruck
sind keinesfalls (!) empfehlenswert, da sich diese Aufdrucke in der Mikrowelle
entzünden können! Achte da ganz unbedingt drauf.
Die Lavendelblüten
kannst Du natürlich einfach weglassen, wenn Du den Duft nicht magst, ich
persönlich liebe den echten Lavendel aus der Provence aber sehr und er ist so
herrlich beruhigend, dass er für mich perfekt in die Jahreszeit passt.
Möchtest Du das
Kissen besonders winterlich gestalten, könntest Du auch Anissterne oder klein
gebrochene Zimtstangen mit ins Kissen nähen, dann allerdings gut darauf achten,
dass nichts pieckst oder sich beim Erwärmen entzündet (geht gerade bei Zimt
recht schnell).
Die Kirschkerne
kannst Du natürlich im Sommer sauber lutschen, ich habe mich allerdings für die
schnelle Variante entschieden und einfach 500g der Kerne im Bastelladen
besorgt. Die Menge reicht für 2 kleine Kissen und macht zu Weihnachten oder als
Mitbringsel zwei Frostbeulen sicher glücklich.
Bist Du heute im
Winterwonderland aufgewacht?
Liebst,
Sabine