Nicht nur hier im
DIYseeligen Advent geht es langsam in den Endspurt, nein, auch für 2017 kann
ich schon die Ziellinie sehen. Was läge da näher, als einen selbst gestalteten
Kalender in den Adventskalender zu packen?
Eben, gar nichts und
so zeige ich Dir heute, wie Du recht einfach und natürlich wie üblich wild
abwandelbar einen wunderschönen Kalender basteln kannst.
Und nein, so viel sei
verraten, wir verwenden nicht diese Blankoteile aus dem Bastelladen, wir machen’s
selbst.
So!
Seitdem ich mit der
Aquarellmalerei begonnen habe, sind Monde und kleine Galaxien heimliche
Lieblinge von mir und so habe ich sie mir auch als Motive für meinen Kalender
gewählt. Wenn Du erst einmal den Bogen raus hast, wie es geht, dann sind sie
ziemlich schnell gemalt, einzig für die Trockenzeiten solltest Du viel Geduld
einplanen. Dazu kommt, dass die Monde mit unterschiedlichen verwendeten Farben
ganz anders wirken, was mir super gut gefällt.
Vor ein paar Monaten
bin ich dann auf sehr besondere Aquarellfarben gestoßen, die gemahlene
(Halb)Edelsteine beinhalten. Was längst nicht zu jedem Motiv passt, kommt
meinen kleinen kosmischen Freunden sehr entgegen: Die Farbe neigt dazu (je nach
Farbton ganz unterschiedlich), beim Trocknen zu granulieren, einige Farbtöne
schimmern auch. Hach! Ganz und gar perfekt, um die unebene Oberfläche von
Monden zu gestalten.
Versprochen, Du musst
lediglich einen Pinsel halten können, dann kann schon nichts mehr schief gehen.
Natürlich kannst Du
die Motive auch mit ganz anderen Aquarellfarben malen, die Wirkung wird jedes
Mal ein bisschen anders sein und gerade das wollen wir ja. Mein Top Tipp,
obwohl das jeder etwas anders handhabt: Verwende pro Mond oder Galaxie
lediglich 2-4 Farben. Ein sehr dunkler Farbton (gerne auch Schwarz), ein heller
Ton und einen Mittelton. Wichtig ist, dass Du nass in nass arbeitest, damit die
Farben verlaufen und sich vermischen können und es sieht auch immer hübsch aus,
wenn Du nicht die ganze Fläche mit Farbe füllst, sondern kleine weiße Flächen
stehen lässt, das sorgt für Tiefe.
So...jetzt fangen wir
aber an!
Kosmischer Kalender
Du brauchst pro
Kalender
13 Blätter Aquarellpapier,
das noch durch Deinen Drucker passt (ich hatte ein dünnes mit nur 150 g/m2)
Computer mit Word und/oder
Bildbearbeitungsprogramm (ich hatte Photoshop)
Drucker (am besten
Laserdrucker)
Aquarellfarben (die
verwendeten sind von Daniel Smith)
Mindestens 2 dicke Pinsel
(Größe 10 und aufwärts)
2 Wassergefäße
Küchenkrepp oder Malervlies
Zirkel, Schüssel o.ä.
Weicher Bleistift oder
Aquarellstift
Radiergummi
Lackstift oder silberne
Aquarellfarbe (ich hatte Sterling Silber von Finetec)
Los geht es mit den
Kalenderblättern.
Um die zu gestalten
habe ich in Word eine Tabelle angelegt und die Monate eingetragen, Sonn- und
bundesweite Feiertage habe ich fett hervorgehoben.
Die Linien der
Tabelle farblos setzen und schon hast Du eine schöne Monatsübersicht.
Da mein Word etwas
dazu neigt, mir Designs zu zerschießen, habe ich die Tabellen in Photoshop
ausgerichtet und mit dem Monatsnamen versehen, das kannst Du aber natürlich
auch in Word lösen.
So oder so, die
Seiten werden als PDF abgespeichert, um sicher zu sein, dass sich nichts mehr
verschiebt und dann ausgedruckt.
Am besten verwendest
Du dafür einen Laserdrucker, da wir ja gleich noch mit Wasser an den Blättern
arbeiten. Mit einem Tintenstrahldrucker kannst Du aber natürlich auch drucken,
musst dann nur beim Malen sehr gut aufpassen, dass Deine Zahlen nicht durch
Wasser verwischen.
Auf das 13. Blatt
wird einfach die Jahreszahl gedruckt, mir gefiel es so minimalistisch am
besten, Du kannst aber natürlich das Deckblatt gestalten, wie Du magst und wie
es dem Beschenkten gefällt.
Nun geht es an den
kreativen Teil.
Such Dir einen Zirkel
mit großem Durchmesser oder aber eine Schüssel und platziere sie auf Deinem
Kalenderblatt. Hast Du die richtige Größe gefunden, werden auf allen 12
Kalenderblättern Kreise eingezeichnet. Mach das mit einem Aquarell- oder aber
weichen Bleistift.
Nun suchst Du Dir für
jedes Kalenderblatt Farben aus und wir starten. Zunächst wird der
eingezeichnete Bleistiftrand so weit es irgend geht wieder wegradiert, es
sollte wirklich nur ein ganz, ganz zarter Strich übrig bleiben, sonst könnte
man später diese Hilfslinien sehen.
Dann wird es etwas
kniffelig. Normalerweise male ich auf mindestens 300 g/m2 dickem
Papier, das sich nicht so schnell wellt. Das hier verwendete halb so dünne
Papier neigt dazu, sich zu verziehen. Du solltest also gerade so viel Wasser
verwenden, wie die Farben brauchen, um zu verlaufen, auf gar keinen Fall aber
mehr.
Ich habe also die
Kreise mit einer sehr dünnen, sparsamen Wasserschicht bedeckt und dann mit
einem zweiten Pinsel die Farbe verlaufen lassen.
Achte darauf, dass Du
einen Wasserpinsel mit zugehörigem Wassergefäß verwendest und einen Farbpinsel
mit dann sehr schnell buntem Wasser. Auf diese Weise stellst Du sicher, dass Du
nicht Farbe über den kompletten Mond ziehst.
Nach jedem gemalten
Mond dann auch das Farbwasser wechseln.
Wie aber bekomme ich
nun diese Monde hin?
Das geht einfach,
glaub mir. Ich persönlich starte mit der dunkelsten Farbe, die ich am Rand und
im Innenraum des Kreises verteile, wie es mir gefällt. Achte darauf, dass
genügend Raum für die hellen Farben bleibt.
Danach arbeite ich
die hellste oder grellste Farbe ein (also helles Blau, Pink o.ä.) und zwar so,
dass ich sie in die freien Stellen tupfe. Dabei habe ich recht viel Farbe auf
dem Pinsel, so dass alles schön verläuft.
Im letzten Schritt
setze ich die mittlere Farbe ein und wiederholde diese Schritte bei Bedarf so
lange, bis ich zufrieden bin mit dem Ergebnis.
Du kannst das
natürlich machen, wie es für Dich am besten passt und beispielsweise mit der
hellen Farbe beginnen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, solange Du das
Ergebnis magst, ist alles perfekt.
Du kannst auch
Struktur in die gemalte Fläche bringen, indem Du beispielsweise mit einem
Küchenkrepp Farbe abtupfst, ich persönlich bin da nicht der größte Fan von,
aber das ist ja immer alles Geschmackssache.
So oder so, Du lässt
Deine Blätter geduldig trocknen (am besten über Nacht) und dann legst Du alles
für ein paar Tage unter Stapel von schweren Büchern, denn ein wenig wird sich
alles verzogen und gewellt haben.
Nun musst Du Dich nur
noch entscheiden – Mond oder Galaxie? Ich habe einige Aquarelle als Monde so
belassen, wie sie waren, andere haben kleine Sternchen eingesetzt bekommen. Das
kannst Du entweder mit einem weißen oder silbernen Lackstift machen oder aber
mit einem dünnen Pinsel, viel Gefühl und einer deckenden, silbernen oder weißen
Aquarellfarbe. Ich habe mich für funkelnde Sterne und Silber entschieden und mit Farbe und Pinsel gearbeitet.
Wichtig: Achte auf
jeden Fall darauf, unterschiedlich große Sterne einzuzeichnen.
Zum Schluss habe ich
die Kalenderblätter nur mit einer dicken Klammer zusammengenommen, an der
entweder alles aufgehängt werden kann, die aber andererseits auch erlaubt, den
Kalender großflächig aufzuhängen und das ganze Jahr alle 12 Monde und Galaxien
zu sehen.
Und das war es auch
schon.
Von den Trocken- und
Presszeiten (ist das ein Wort?) abgesehen ist der Kalender an einem Nachmittag
fertig und kann jetzt begonnen noch locker bis Weihnachten hergestellt werden.
Und wer freut sich
nicht, wenn Du ihm die Sterne vom Himmel holst?
Liebst,
Sabine