Es ist vollbracht und ich bin so, so
stolz auf mich und dieses Rezept!
Im Rheinland zuhause gehören Printen für mich
zu Weihnachten, wie Eier zu Ostern.
Seitdem ich aber glutenfrei leben muss…nun
ja. Ich habe wohl jede nur erdenkliche
glutenfreie Printe, die ich im Handel finden konnte probiert. Mit mäßiger Begeisterung.
Oft stimmte der Geschmack nicht, niemalsnicht
aber die Konsistenz. Zu weich, zu bröselig, zu trocken, zu fluffig, kein
Kandisknusper.
Und was macht die sture Bloggerin, wenn
sie nun unbedingt ‚richtige‘ glutenfreie Printen will? Eben, es ging ab in die
Versuchsküche. Und da hab ich dann verstanden, wieso all die gekauften Printen
so schwierig waren.
Glutenfreie Printen zu backen war nämlich auch wirklich schwierig,
eine echte Herausforderung! Die Aufzählung diverser Fehlversuche erspare ich
Dir und mir an dieser Stelle nur zu gerne. Zwischendurch habe ich tatsächlich
mal gezweifelt, ob es überhaupt möglich sein würde, gute glutenfreie Printen zu
backen.
Jetzt aber, jetzt hab ich’s. Das
ultimative Rezept für Printen, ohne Gluten, mit dem richtigen Geschmack und vor
allem: der richtigen Konsistenz. Printen, die etwas fest im Biss sind, die mit
jedem Tag nach dem Backen weicher und mürber und besser werden. Und die
erstaunlich einfach herzustellen sind, ganz so, wie ich’s mag.
Wenn für Dich also auch Printen
unbedingt zu Weihnachten gehören, Gluten aber nicht zu Deiner Ernährung, dann
kommt hier die Lösung für Dich.
Printen (glutenfrei)
Du
brauchst für 1 Blech (etwa 30 Stück)
200g Honig
50g Rübenkraut (das ist Zuckerrübensirup)
knapp 2 TL Wasser
2,5g Pottasche
½ TL Wasser
125g Reismehl
75g Teffmehl
40g Mandelmehl
60g Stärke
3g Guarkernmehl
30g Zucker
½ TL Sternanis, gemahlen
1 TL Koriander, gemahlen
Msp Nelke, gemahlen
2 gestr. TL Zimt
¼ TL Ingwer, gemahlen
Msp Kardamom
¼ TL Muskat, frisch gerieben
75g Krümelkandis
30g Orangeat
Honig, Rübenkraut und Wasser kommen in
einen kleinen Topf und werden auf mittlerer Hitze erwärmt, bis der Honig
schmilzt und sich alle Zutaten gut verbinden. Von der Kochstelle nehmen und
auskühlen lassen.
Die Pottasche wird mit dem Wasser
vermischt, bis sie sich aufgelöst hat.
Die Mehle und das Bindemittel werden
sorgfältig vermischt, achte darauf, dass sich keine Klümpchen bilden. Gewürze,
Zucker, Pottasche und Honigmischung zugeben und mit dem Mixer in etwa 3 Minuten
zu einem kompakten Teig verarbeiten. Verwende dazu unbedingt die Knethaken des
Mixers.
Zum Schluss werden Kandis und Orangeat
zugegeben und nur kurz noch einmal untergemixt, so dass sie ihre Form behalten.
Der Teig wird gut eingeschlagen nun für
12 Stunden oder über Nacht in den Kühlschrank gestellt. Dort kann er bis zu
zwei Tage bleiben.
Nach der Kühlzeit wird der Teig auf
etwa 0,5cm Dicke ausgerollt. Ich habe das auf meiner Backsilikonmatte gemacht,
ein Stück Klarsichtfolie tut’s auch. Auf diese Weise brauchst Du keine weiteren
Hilfsmittel wie Mehl oder Zucker, um den Teig darauf auszurollen.
In gleich große Rechtecke schneiden
(meine sind etwa 7 x 4 cm groß) und diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech
setzen.
Im auf 200°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten
Backofen brauchen die Printen nun rund 12 Minuten, bis sie gar sind und Deine
Küche gut duftet. Aus dem Ofen nehmen und sofort mit wenig Wasser bestreichen. Auf diese Weise bringen wir nochmal
Feuchtigkeit in die Plätzchen.
Für mindestens 10 Minuten noch auf dem
Backblech ab-, dann erst auf einem Kuchengitter völlig auskühlen lassen.
Und das war es auch schon.
Die glutenfreien Printen verhalten sich
wie ihre ‚normalen‘ Verwandten. Nach dem Backen sind sie noch sehr weich, um
dann erst einmal ordentlich hart zu werden. Dann aber setzt die Magie dieser
Plätzchen ein. Mit jeder Stunde werden die Printen wieder weicher und damit
immer leckerer.
Wenn Du sie jetzt backst und dann zu
Weihnachten isst, sind sie perfekt.
Verwende zum Backen unbedingt gute
Gewürze und auch hochwertige, kandierte Orangenschale. Die schmeckt um Klassen
besser, als ihre olle Tante Orangeat aus dem Supermarkt Supermarkt und wird
damit auch Zweifler überzeugen. Die gute Nachricht übrigens, wenn Du kein
Orangeat magst: Es ist nicht herauszuschmecken. Du merkst nur, dass eine
klitzekleine Geschmacksnuance fehlt, wenn es nicht in den Printen ist. Also
nur Mut.
Mein Rezept für die glutenfreien
Printen macht mich richtg, richtig glücklich, endlich schmeckt mein Weihnachten
wieder ein ganzes Stück vollständiger.
Vor drei Jahren gab es am 19. HIER im Adventsknusperkalender
übrigens himmlische Zimt-Polenta-Schnitten. Die haben den Vorteil, dass Du mit
dem Backen nicht bis morgen warten musst – wobei, für Printen lohnt sich das
immer!
Hab einen schönen Tag – nur noch 5 Tage,
dann steht das Christkind vor der Tür…
Liebst,
Sabine