Da der Lieblingsmensch und ich erst im November
eine Reise durch Nordnorwegen gemacht haben, war für mich sehr klar, dass ich
auch ein typisches Weihnachtsgebäck aus diesem atemberaubend schönen Land
backen wollte. Glutenfrei, versteht sich, was wären wir ohne unsere kleinen Herausforderungen?
Schon im September bin ich in einem
alten Backbuch meiner Mutter auf ein Rezept für Norwegische Weihnachtsringe
gestoßen, die eine Zutat brauchten, die ich völlig verrückt und darum sehr
spannend fand: gekochtes Eigelb nämlich.
Aus dem Kochbuchrezept und diversen
Varianten, die ich auf norwegischen Homepages gefunden habe, habe ich dann
zunächst ein glutenhaltiges Rezept gestrickt, das gut funktionieren sollte. Und
daraus dann meine glutenfreie Version der Berlinerkranser, wie die Ringe in
Norwegen heißen, gemacht.
Ich schick es gleich vorweg, die Kekse
sind köstlich – und eine sehr gute Möglichkeit, Eigelb zu verbrauchen, denn
viele Plätzchenrezepte brauchen ja eher Eiweiß. Den gleichen praktischen
Nebeneffekt haben übrigens auch die Bollos Eulalia, die ich Dir vor 3 Jahren
HIER gezeigt habe.
Zurück aber zu den Berlinerkranser, den
Berliner Kränzen also. Woher die guten Stücke übrigens ihren Namen haben, weiß
ich leider nicht. Die Plätzchen haben eine wunderbare Konsistenz, etwas
knusprig außen, schön blättrig-mürbe innen. Direkt nach dem Backen sind sie
noch etwas weicher, die knusprige Außenschicht bildet sich erst ein paar
Stunden nach dem kompletten Auskühlen so richtig.
Wie es geht? Bitte hier entlang…
Berlinerkranser (glutenfrei)
Du
brauchst für etwa 20-25 Stück
1 Ei
1 Eigelb
70g Puderzucker
¼ TL Vanille, gemahlen (alternativ: ½ TL Zitronenabrieb)
125g Butter
70g Reismehl
30g Maisstärke
50g Hafermehl (frisch aus Haferflocken gemahlen)
50g Mandelmehl
2g Johannisbrotkernmehl
1 Eigelb
½ EL Milch
Hagelzucker
Das Ei wird hart gekocht, abgeschreckt,
gepellt und das Eigelb entnommen. Durch ein Sieb streichen und dann mit dem
Eigelb, Puderzucker, Vanille und Butter schaumig aufmixen. Das dauert ein paar
Minuten.
Die Mehle werden mit dem Bindemittel
sorgfältig vermischt, anschließend werden sie zur Buttermischung gegeben und
mit dem Mixer eingearbeitet.
Du wirst einen noch recht weichen,
klebrigen Teig erhalten, das passt so.
Den Teig für 2 ½ Stunden kalt stellen.
Nach dieser Zeit ist er formbar und klebt nicht mehr.
Den Teig in gut walnussgroße Stücke teilen,
die je zu einem etwa 15cm langen Strang ausgerollt und dann zu Ringen
zusammengelegt werden. Anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech
setzen. Arbeite eher zügig, damit der Teig nicht wieder zu warm und damit klebrig wird.
Eigelb und Milch werden verquirlt und
die Teigringe damit bestrichen. Mit Hagelzucker bestreuen und dann im auf 200°C
Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für 10 Minuten backen, bis die Plätzchen
schön goldig glänzen.
Aus dem Ofen nehmen, noch etwa 5-10
Minuten auf dem Blech ab-, dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Und
das war es auch schon.
Berlinserkranser hat es bei mir ganz
sicher nicht zum letzten Mal gegeben, denn von der Konsistenz der kleinen
Kreise bin ich schwer begeistert. Wer hätte gedacht, dass Backen mit gekochtem
Eigelb so gut funktioniert?!
Das Eiweiß habe ich übrigens einfach
mit etwas Gemüse zum Mittagessen gegessen, hier kommt nichts weg. Du könntest das
Eiweiß auch kleinhacken und in einen Kräuterquark geben, ein Rezept dazu habe
ich Dir HIER schon einmal gezeigt (und klappt auch ohne das Eigelb). So einen Kräuterquark
gab es hier auch schon oft zum weihnachtlichen Fondue oder Raclette. Nur, falls Du noch eine kleine Anregung suchst..
Ich habe die Plätzchen zu Ringen
geformt, in Norwegen werden die Berlinerkranser auch oft etwas loser gelegt, so
dass sie eher kleine Alphas bilden. Mach das, wie Du magst.
Übrigens, die süßen Kringel sehen auch
hübsch aus, wenn sie am Weihnachtsbaum hängen. So eine Deko zum Aufessen hat doch
auch was, zumindest ist der Baum nach den Festtagen schnell wieder abgeschmückt.
Was noch fehlt, ist ein kurzer Blick
zurück, im letzten Adventsknusperkalender haben sich hinter Türchen 17
gebrannte Mandeln versteckt, ein Rezept HIER, das sich mittlerweile bei mir zum
Klassiker entwickelt hat. Und das, ganz nebenbei bemerkt, komplett ohne
raffinierten Zucker auskommt. Falls Du da drauf achtest, ist diese Variante auf
jeden Fall etwas für Dich.
Und das war es, mein Rezept zum Start in
die letzte Vorweihnachtswoche. Ich hoffe, Du kannst die Tage bis Weihnachten richtig
genießen!
Liebst,
Sabine