Montag, 17. Dezember 2018

Plätzchenkalender Türchen 17: Berlinerkranser

…oder auch Norwegische Weihnachtsringe


Da der Lieblingsmensch und ich erst im November eine Reise durch Nordnorwegen gemacht haben, war für mich sehr klar, dass ich auch ein typisches Weihnachtsgebäck aus diesem atemberaubend schönen Land backen wollte. Glutenfrei, versteht sich, was wären wir ohne unsere kleinen Herausforderungen?
Christmas in Norway: Berlinerkranser, a gluten free version
Schon im September bin ich in einem alten Backbuch meiner Mutter auf ein Rezept für Norwegische Weihnachtsringe gestoßen, die eine Zutat brauchten, die ich völlig verrückt und darum sehr spannend fand: gekochtes Eigelb nämlich.
Aus dem Kochbuchrezept und diversen Varianten, die ich auf norwegischen Homepages gefunden habe, habe ich dann zunächst ein glutenhaltiges Rezept gestrickt, das gut funktionieren sollte. Und daraus dann meine glutenfreie Version der Berlinerkranser, wie die Ringe in Norwegen heißen, gemacht.
traditional Norwegian recipe for the Holidays with a twist: gluten free Berlinerkranser
Ich schick es gleich vorweg, die Kekse sind köstlich – und eine sehr gute Möglichkeit, Eigelb zu verbrauchen, denn viele Plätzchenrezepte brauchen ja eher Eiweiß. Den gleichen praktischen Nebeneffekt haben übrigens auch die Bollos Eulalia, die ich Dir vor 3 Jahren HIER gezeigt habe.

Zurück aber zu den Berlinerkranser, den Berliner Kränzen also. Woher die guten Stücke übrigens ihren Namen haben, weiß ich leider nicht. Die Plätzchen haben eine wunderbare Konsistenz, etwas knusprig außen, schön blättrig-mürbe innen. Direkt nach dem Backen sind sie noch etwas weicher, die knusprige Außenschicht bildet sich erst ein paar Stunden nach dem kompletten Auskühlen so richtig.
Wie es geht? Bitte hier entlang…
Berlinerkranser, a typical Christmas recipe from Norway (gluten free)
Berlinerkranser (glutenfrei)

Du brauchst für etwa 20-25 Stück

1 Ei
1 Eigelb
70g Puderzucker
¼ TL Vanille, gemahlen (alternativ: ½ TL Zitronenabrieb)
125g Butter
70g Reismehl
30g Maisstärke
50g Hafermehl (frisch aus Haferflocken gemahlen)
50g Mandelmehl
2g Johannisbrotkernmehl

1 Eigelb
½ EL Milch
Hagelzucker

Das Ei wird hart gekocht, abgeschreckt, gepellt und das Eigelb entnommen. Durch ein Sieb streichen und dann mit dem Eigelb, Puderzucker, Vanille und Butter schaumig aufmixen. Das dauert ein paar Minuten.

Die Mehle werden mit dem Bindemittel sorgfältig vermischt, anschließend werden sie zur Buttermischung gegeben und mit dem Mixer eingearbeitet.

Du wirst einen noch recht weichen, klebrigen Teig erhalten, das passt so.
Den Teig für 2 ½ Stunden kalt stellen. Nach dieser Zeit ist er formbar und klebt nicht mehr.

Den Teig in gut walnussgroße Stücke teilen, die je zu einem etwa 15cm langen Strang ausgerollt und dann zu Ringen zusammengelegt werden. Anschließend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Arbeite eher zügig, damit der Teig nicht wieder zu warm und damit klebrig wird.

Eigelb und Milch werden verquirlt und die Teigringe damit bestrichen. Mit Hagelzucker bestreuen und dann im auf 200°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für 10 Minuten backen, bis die Plätzchen schön goldig glänzen.

Aus dem Ofen nehmen, noch etwa 5-10 Minuten auf dem Blech ab-, dann auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Und das war es auch schon.

Berlinserkranser hat es bei mir ganz sicher nicht zum letzten Mal gegeben, denn von der Konsistenz der kleinen Kreise bin ich schwer begeistert. Wer hätte gedacht, dass Backen mit gekochtem Eigelb so gut funktioniert?!
Berlinerkranser, a delicious Christmas tradition from Norway (and they're gluten free, too!)
Das Eiweiß habe ich übrigens einfach mit etwas Gemüse zum Mittagessen gegessen, hier kommt nichts weg. Du könntest das Eiweiß auch kleinhacken und in einen Kräuterquark geben, ein Rezept dazu habe ich Dir HIER schon einmal gezeigt (und klappt auch ohne das Eigelb). So einen Kräuterquark gab es hier auch schon oft zum weihnachtlichen Fondue oder Raclette. Nur, falls Du noch eine kleine Anregung suchst..

Ich habe die Plätzchen zu Ringen geformt, in Norwegen werden die Berlinerkranser auch oft etwas loser gelegt, so dass sie eher kleine Alphas bilden. Mach das, wie Du magst.
Übrigens, die süßen Kringel sehen auch hübsch aus, wenn sie am Weihnachtsbaum hängen. So eine Deko zum Aufessen hat doch auch was, zumindest ist der Baum nach den Festtagen schnell wieder abgeschmückt.
delicious gluten free Berlinerkranser, a recipe from Norway
Was noch fehlt, ist ein kurzer Blick zurück, im letzten Adventsknusperkalender haben sich hinter Türchen 17 gebrannte Mandeln versteckt, ein Rezept HIER, das sich mittlerweile bei mir zum Klassiker entwickelt hat. Und das, ganz nebenbei bemerkt, komplett ohne raffinierten Zucker auskommt. Falls Du da drauf achtest, ist diese Variante auf jeden Fall etwas für Dich.

Und das war es, mein Rezept zum Start in die letzte Vorweihnachtswoche. Ich hoffe, Du kannst die Tage bis Weihnachten richtig genießen!

Liebst,
Sabine