In den Tiefen der Rezeptkladde meiner
Oma hatten sie sich versteckt, die Witwenküsse.
Nie zuvor gelesen, bewusst auch
nie zuvor gegessen fand ich den Namen und auch die Zubereitung so schräg, dass
ich sie unbedingt ausprobieren musste.
Ich warne Dich vor, heute trainieren
wir die Plätzchenkalorien noch vor dem Backen schon wieder ab, Handarbeit ist
gefragt.
Dafür werden wir aber mit den
köstlichsten kleinen Keksen belohnt, ganz besonderen Makronen, die beim Backen
nicht aufgehen, sondern nur an der Außenseite trocknen und dann im Mund nach
einem kleinen Knack luftig-zart zerschmelzen und nichts hinterlassen, als
zuckerknusprige Mandeln und den wohligen Geschmack von Schokolade.
Klingt gut?
Schmeckt noch besser!
Witwenküsse (glutenfrei)
Du brauchst für etwa 12 Stück
70g Mandeln, gestiftelt
1-2 TL Zucker
60g Bitterschokoladenraspel
¼ TL geriebene Tonkabohne
1 Eiweiß, Gr. L
50g Zucker
Die Mandeln werden auf einem Backblech
mit Backpapier verteilt und mit dem Zucker bestreut. Im auf 200°C
Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für 4-5 Minuten backen, bis die Mandeln
karamellisiert, auf keinen Fall aber schon zu braun sind.
Sofort in eine Schüssel geben und mit
den Schokoraspeln vermischen, die schmelzen und sich um die Mandeln legen. Zum
Schluss die geriebene Tonkabohne unterheben und alles auskühlen lassen.
Nun kommt der sportliche Teil.
In einer Schüssel über dem Wasserbad
werden Eiweiß und Zucker vermischt und dann mit dem Schneebesen aufgeschlagen.
Es bildet sich nach gut 5 Minuten ein eher zäher, standfester weißer Schaum und
genau da wollen wir hin. Also für gut 5 Minuten das Eiweiß mit dem Schneebesen
schlagen und zwar kontinuierlich, sonst kann das Ei gerinnen.
Ein bisschen anstrengend ist das schon,
aber die Mühe lohnt sich.
Nun werden nur noch die Schokomandeln
unter das Eiweiß gehoben. Wenn Du die Mischung dabei nicht allzu lange rührst,
bildet sich ein schöner Marmoreffekt und den wollen wir haben.
Dann werden mit einem Teelöffel kleine
Häufchen vom Teig abgestochen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech
gesetzt.
Im auf 150°C Ober-/Unterhitze
vorgeheizten Ofen brauchen Deine Witwenküsse nun 13-15 Minuten, bis sie getrocknet sind.
Aus dem Ofen nehmen, einige Minuten auf
dem Backblech ab-, anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Und das war es auch schon.
Woher der Name Witwenküsse stammt,
wüsste ich ja nur allzu gerne! Wer auch immer sich diese kreative Bezeichnung
ausgedacht hat, durfte jedenfalls himmlische kleine Plätzchen probieren.
Die gerösteten Zuckermandeln im Teig
sorgen für einen schönen Biss und knuspern dezent, während sie es sich in einem
weichen Bett aus Makronenmasse gemütlich gemacht haben. Zusammengehalten wird
das Ganze von einer ganz leicht knackigen äußeren Hülle.
Hach!
Du siehst schon, ich bin schwer
begeistert und frage mich, wie meine Oma diese Köstlichkeit jahrelang übergehen
konnte – vielleicht hatte sie einfach keine Lust auf’s Eischneeschlagen?
Im letzten Adventsknusper vor 3 Jahren
habe ich Dir am 22. gezeigt, wie glutenfreie Vanillekipferl gebacken werden –
ein Gedicht! Wenn Dir also der Sinn viel eher nach einem Weihnachtsklassiker
steht, dann ist dieses Rezept HIER genau richtig für Dich.
Nur noch 2 Tage bis Weihnachten – mehr als
genug Zeit für frische Plätzchen zum Fest!
Liebst,
Sabine