Das heutige Rezept ist eigentlich ganz
einfach, aber ich mag es sehr, weil es mich zum Nachdenken gebracht hat.
Und das kam so: Bei der Suche nach
möglichen Kandidaten für den Plätzchenkalender bin ich über die sogenannten
Hildaplätzchen gestolpert, die ich gar nicht kannte.
Sie scheinen recht weit
verbreitet zu sein, sind aber bisher völlig an mir vorbei gegangen. Dabei bin
ich auf zwei Varianten gestoßen, einmal sehen die Plätzchen ein bisschen so aus
wie meine Thumbprint Cookies (das Rezept findest Du HIER), ein anderes Mal habe
ich kleine Plätzchenpyramiden entdeckt, die mit roter Marmelade
zusammengehalten wurden.
Nun habe ich Plätzchen von roter
Marmelade zusammengehalten tatsächlich vor genau drei Jahren im Adventsknusper HIER
am 18. schon verbloggt, die Hildaplätzchen waren aber doch noch anders.
Das wollte ich verstehen und habe ein
bisschen nach dem Ursprung der Plätzchen gesucht. Und das wurde dann richtig
spannend. Also, für mich zumindest. Denn über den Ursprung von Weihnachtsgebäck
hatte ich mir vorher tatsächlich herzlich wenige Gedanken gemacht. Es scheint
aber so zu sein, dass viele Rezepte, bzw. in ihnen verbackene Traditionen schon
sehr, sehr alt sind.
Die Hildaplätzchen sollen wohl ursprünglich drei Stufen
gehabt haben (nachweisen kann das natürlich niemand mehr, aber ich fand den
Ansatz interessant) und damit eine germanische Göttin, Holle nämlich,
symbolisiert haben.
Mit diesem neuen Wissen habe ich mich
nun an die Plätzchen gemacht und sie mit Holundergelee gefüllt. Holler eben und
da steckt die Holle ja mit drin.
Dazu habe ich einen sehr mürben Mübeteig
gemacht und die Kekse schön durchziehen lassen. Sie sind dadurch etwas weich,
aber himmlisch fruchtig. Magst Du es dagegen lieber viel knuspriger, dann verwende
den Grundteig von HIER.
Als Form habe ich mich für Sternchen entschieden, die
ein bisschen an Blüten erinnern und auch nur zwei Schichten gestapelt –
irgendwie müssen die Plätzchen ja noch in den Mund passen.
Jetzt aber ab in die Küche, sonst liest
sich das hier länger, als die Zubereitung dauert.
Hollersternchen (glutenfrei)
Du brauchst für etwa 35 Stück
140g Reismehl
90g Maisstärke
20g Mandelmehl
3g Guarkernmehl
90g Zucker
130g Butter
¼ TL Vanille, gemahlen
1 Ei, Gr. M
Prise Salz
Etwa 100g Holundergelee
Die Mehle werden mit dem Bindemittel
vermischt und dann mit den restlichen Zutaten zu einem geschmeidigen Teig
verknetet.
Abgedeckt im Kühlschrank für mindestens
1 Stunde ruhen lassen.
Anschließend den Teig auf einer mit Reismehl bestäubten Arbeitsfläche dünn auf etwa 3mm ausrollen (ich mache das auf meiner
Silikon-Backmatte) und verschieden große, aber gleich geformte Plätzchen
ausstechen. Also zum Beispiel Sterne, Kreise, Quadrate, die Form ist egal, so
lange Du sie in zwei unterschiedlichen Größen hast. Zur Not eignen sich auch
zwei kleine Gläser mit unterschiedlicher Öffnung.
Ich habe aus dem Teig je 35 Plätzchen herausbekommen,
achte einfach darauf, dass Du die gleiche Anzahl größerer und kleinerer Formen
ausstichst.
Die Plätzchen werden auf ein mit
Backpapier ausgelegtes Blech gesetzt (der Teig reicht locker für 2 Bleche) und dann
im auf 180°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 10-12 Minuten
gebacken, bis die Spitzen der Plätzchen anfangen, goldig zu glänzen und Deine
Küche gut duftet.
Die Plätzchen auf dem Blech für etwa 5
Minuten ab-, anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Das Gelee wird mit einem Schneebesen glattgerührt
und dient dann als Klebemittel für je ein größeres und ein kleineres Plätzchen.
Sei ruhig etwas großzügig mit dem Gelee, so dass es ein bisschen herausquillt,
wenn Du das kleinere Plätzchen auf das größere klebst. Dieser kleine Farbklecks
macht die Plätzchen besonders hübsch.
Und das war es auch schon, nach einem
Tag schmecken die Kekse richtig gut, wenn der Geschmack vom Gelee sich mit
dem des buttrigen Teiges verbunden hat.
Fruchtig, nicht zu süß und schön mürbe
sind die Hollersternchen geworden und dazu noch hübsch anzusehen.
Plätzchenteller, was willst Du mehr?!
Morgen geht es geschmacklich in meine
Heimat, wir backen einen richtigen Klassiker, den ich endlich, endlich
glutenfrei hinbekommen habe. Hach, ich freu mich!
Liebst,
Sabine