Wie gestern schon
angekündigt, habe ich heute noch einmal ein Rezept für Dich, das einen
Klassiker meiner Kindheit nachbaut. Glutenfrei versteht sich.
Zugegeben, das hier
ist eher ein Klassiker meiner Jugend, das Rezept kam durch die Mutter meiner
Schulfreundin S. zu mir. Es gab da diese besonderen Plätzchen, die ich so nur
aus dieser Familie kannte. Mit Vollkornmehl und Kürbiskernen und getrockneten
Aprikosen, eigentlich nicht gerade gut geeignet, um den Geschmack von Kindern
zu treffen, aber da war ich immer schon etwas eigen. Ich jedenfalls mochte die
Plätzchen so sehr, dass ich das Rezept bekommen habe, das seitdem in der
Kochkladde meiner Mutter klebt und zu Weihnachten gern gebacken wird.
Das war meine
Ausgangssituation und ich habe lange überlegt, wie ich diesen Geschmack und vor
allem den Biss der Plätzchen in einer glutenfreien Version nachbauen könnte.
Schließlich habe ich mildes Buchweizen- und Kastanienmehl verwendet, zum Süßen
Honig und die gehackten Kürbiskerne im Teig durften auch nicht fehlen. Und oh
Wunder, anders als beim Heidesand, den ich Dir gestern HIER gezeigt habe, hat
dieses Rezept auf Anhieb funktioniert. Die Kekse sind köstlich und kommen
meiner Erinnerung an diese besonderen Plätzchen aus S.’ Familie sehr nahe.
Wollen wir?
Kernige Honigplätzchen (glutenfrei)
Du brauchst für 75
kleine Plätzchen
100g Honig, nicht zu süß
(ich hatte eine etwas herbe Sommertracht)
150g Buchweizenmehl
50g mildes Kastanienmehl
60g fein gemahlene Mandeln
40g grob gemahlene
Kürbiskerne
125g kalte Butter in Stücken
¼ TL Lebkuchengewürz
etwa 12 getrocknete
Aprikosen, ungeschwefelt
Der Honig wird in
einer kleinen Pfanne auf sanfter Hitze verflüssigt. Achte ganz unbedingt
darauf, dass er nicht zu heiß wird! Kurz zur Seite stellen.
Die Mehlsorten werden
sorgfältig vermischt, pass hier etwas auf, dass sich keine Klümpchen bilden. Das
passiert besonders beim Kastanienmehl schnell.
Dann kommen die
gemahlenen Mandeln und Kürbiskerne, sowie das Gewürz dazu, schließlich Butter
und der etwas abgekühlte Honig.
Alles mit den Händen
zu einem glatten Mürbeteig verkneten. Der Teig klebt noch ziemlich, keine
Sorge, das gibt sich, denn abgedeckt darf Dein Teig nun für ½ - 1 Stunde im
Kühlschrank ruhen. Danach sollte er sich gut verarbeiten lassen.
Während der Kühlzeit
werden die Aprikosen in feine Streifen geschnitten und zur Seite gestellt.
Den gekühlten Teig auf glutenfreiem
Mehl, ich verwende dazu grundsätzlich Reismehl, dünn auf etwa 3mm ausrollen und
Herzchen ausstechen.
Die Plätzchen auf ein
mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen, da sie beim Backen nicht aufgehen,
kann das ruhig mit geringem Abstand passieren.
Auf jedes Herzchen
einen Aprikosenstreifen setzen und dann alles bei 155°C Ober-/Unterhitze im
vorgeheizten Backofen für 12-14 Minuten backen, bis die Plätzchen einen ganz
leichten Goldschimmer haben und Deine Küche anfängt, gut zu duften.
Aus dem Ofen nehmen
und für einige Minuten auf dem Blech ab-, anschließend auf einem Kuchengitter
komplett auskühlen lassen.
In einer gut verschließbaren
Dose aufbewahren.
Und das war es auch
schon.
Die Plätzchen haben
einen schönen Biss und schmecken durch die verwendeten Mehle sehr wie das, was
ich in Erinnerung habe. Das verwendete Lebkuchengewürz drängelt sich nicht in
den Vordergrund, rundet aber den Geschmack schön ab.
Die Aprikosenstreifen
sorgen für eine fruchtige Note und durch den Honig wird alles nicht allzu
quietschsüß. Findest Du keinen passenden Honig, kannst Du auch milde Sorten wie
Akazienhonig oder Frühlingstracht mit einem herbem Honig wie Waldhonig oder
Kastanienhonig mischen.
An Formen kannst Du
natürlich verwenden, was immer Dir gefällt, ich mochte die Herzchen gerade in
Kombination mit den Aprikosenstreifen sehr, aber das bleibt ganz Dir
überlassen.
Das Rezept ergibt
recht viele Kekse, Du kannst natürlich auch einfach die Mengenangaben
halbieren, da sollte nichts schief gehen. Wenn Du aber ein bisschen so bist wie
ich, wirst Du Dich sehr über 75 Plätzchen freuen :-).
Ein kurzer Blick
zurück zeigt, dass ich auch schon im letzten Adventsknusperkalender am 5.
Dezember einen alten Familienklassiker gebacken habe, es gab Edelweiß und die
muss ich auch dieses Jahr unbedingt noch einmal backen. HIER geht’s zum Rezept.
Morgen zum Nikolaus
verlassen wir Deutschland wieder kulinarisch und es gibt ein Knaller-Rezept, auf
das ich ein bisschen stolz bin. Heute aber genieße ich noch meine
Honigherzchen!
Liebst,
Sabine