Dienstag, 4. Dezember 2018

Plätzchenkalender Türchen 4: Heidesand


Heute geht es weiter mit einem Klassiker aus meiner Familie und Kindheit, dem Heidesand. Falls Du diese Plätzchen nicht kennen solltest, musst Du es unbedingt nachholen, denn die Kombination aus ganz mürbem Teig und dem Geschmack von gebräunter Butter ist schlicht umwerfend!
gluten free Heidesand, a German classic for Christmas and oh-so good!
Glutenhaltig sind die Kekse schnell gezaubert, dazu unten mehr, glutenfrei aber...das war eine schwere Geburt! Schon zum letzten Knusperkalender vor 3 Jahren wollte ich Heidesand beisteuern und bin kläglich gescheitert. Entweder war das Ergebnis nur bröselig oder nicht mürbe genug, oder oder oder. 
Irgendwas war immer falsch. 
Ich habe mit Bindemitteln und Mehlen experimentiert, mit Kühl- und Backzeiten und mich auch in den letzten beiden Jahren immer mal wieder an dem Rezept versucht. 
Ohne Erfolg.
Für dieses Jahr nun wollte ich ganz unbedingt eine glutenfreie Version hinbekommen, zum Einen, weil ich einen Dickkopf habe und Dir das Ergebnis unbedingt zeigen wollte, zum Anderen, weil sich Freund Futterneid angeschlichen hatte und mich hartnäckig an diese Köstlichkeit erinnerte, die in weite, weite Ferne gerückt war.
gluten free Heidesand, traditional German Christmas cookies
Und so habe ich mich noch einmal an das Rezept gesetzt und nur 5 Versuche später kann ich Dir heute stolz und glücklich zeigen, wie glutenfreie Heidesand gebacken werden.
Geht doch!

Heidesand (glutenfrei)

Du brauchst für 15-20 Stück

90g Butter
75g Zucker
¼ TL Vanille, gemahlen
Prise Salz
120g helle, glutenfreie Mehlmischung (bei mir Farine)
30g Reismehl
25g Mandelmehl

Wir starten mit der Butter, die in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze geschmolzen und gut gebräunt wird. Achte darauf, den Moment abzupassen, in dem die Butter wirklich braun ist, sich aber noch keine Bitterstoffe gebildet haben.
Zur Seite stellen und gut abkühlen lassen.
Ich bereite diesen Schritt meist schon am Vorabend zu und stelle die abgekühlte Butter über Nacht in den Kühlschrank.

Nun werden die Mehle sorgfältig miteinander vermischt, anschließend kommen alle weiteren Zutaten und die kalte Butter dazu. Mit den Händen zu einem Mürbeteig verkneten.
Beachte dabei unbedingt, dass der Teig seinem Namen alle Ehre macht: Du wirst keinen glatten Teig herausbekommen, sondern eher eine Mischung, die an feuchten, sandigen Boden (eben wie in der Heide) erinnert. Das ist genau richtig so!

Der Teig wird jetzt mit etwas Kraft zusammengedrückt und so zu einer Rolle geformt, was sich gut bewerkstelligen lässt.
Die Rolle ruht für mindestens 1 Stunde im Kühlschrank, bevor wir mit einem scharfen Messer Scheiben von etwa 0,3-0,5cm Dicke von ihr abschneiden.

Die Kekse kommen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und dann bei 170°C Ober-/Unterhitze für 15-20 Minuten in den vorgeheizten Ofen.
Die Backzeit variiert gerade bei diesen Plätzchen stark. Deine Heidesand sind gut, wenn sie gerade einen leichten Goldschimmer haben, auf keinen Fall aber schon richtig gebräunt sind.
Aus dem Ofen nehmen, 5 Minuten auf dem Blech ab- und dann auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.

Und das war es auch schon!
gluten free Heidesand, traditional German cookies for Christmas
Lediglich 3 Jahre und etwa 20 Versuche hat es gedauert, dieses Rezept zu entwickeln – was wieder einmal zeigt, wie sehr es sich doch lohnt, einfach dranzubleiben!

Ich freue mich jedenfalls sehr, dass dieser Klassiker nun endlich wieder auf meinem Plätzchenteller liegt und bin schwer versucht, vor Weihnachten noch ein, zwei Bleche zu backen – ich hab schließlich was aufzuholen!

Oh und hast Du kein Problem mit Gluten, ersetzt Du die verwendeten Mehle einfach durch 125g Weizenmehl, mit hellem Dinkelmehl funktioniert das Rezept auch super.
gluten free Heidesand, a German classic for the Holidays
Was jetzt noch fehlt, ist der kurze Blick zurück, vor 3 Jahren gab es am 4. Dezember im Adventsknusperkalender echte Kerlkekse, Nougatdukaten nämlich, die, wenn ich mich richtig erinnere, fast vollständig vom Lieblingsmenschen verputzt wurden. Suchst Du also noch die perfekten Plätzchen für Männer (und alle anderen Schokomonster), ich hätte HIER das Rezept für Dich.

Morgen gibt es ebenfalls eine endlich glutenfreie Erinnerung, bevor wir dann am Donnerstag...ach, das verrat ich noch nicht. Nur soviel, es bleibt köstlich.

Liebst,
Sabine