Heute geht es weiter
mit einem Klassiker aus meiner Familie und Kindheit, dem Heidesand. Falls Du
diese Plätzchen nicht kennen solltest, musst Du es unbedingt nachholen, denn
die Kombination aus ganz mürbem Teig und dem Geschmack von gebräunter Butter
ist schlicht umwerfend!
Glutenhaltig sind die
Kekse schnell gezaubert, dazu unten mehr, glutenfrei aber...das war eine
schwere Geburt! Schon zum letzten Knusperkalender vor 3 Jahren wollte ich
Heidesand beisteuern und bin kläglich gescheitert. Entweder war das Ergebnis
nur bröselig oder nicht mürbe genug, oder oder oder.
Irgendwas war immer
falsch.
Ich habe mit Bindemitteln und Mehlen experimentiert, mit Kühl- und
Backzeiten und mich auch in den letzten beiden Jahren immer mal wieder an dem
Rezept versucht.
Ohne Erfolg.
Für dieses Jahr nun
wollte ich ganz unbedingt eine glutenfreie Version hinbekommen, zum Einen, weil
ich einen Dickkopf habe und Dir das Ergebnis unbedingt zeigen wollte, zum
Anderen, weil sich Freund Futterneid angeschlichen hatte und mich hartnäckig an
diese Köstlichkeit erinnerte, die in weite, weite Ferne gerückt war.
Und so habe ich mich
noch einmal an das Rezept gesetzt und nur 5 Versuche später kann ich Dir heute
stolz und glücklich zeigen, wie glutenfreie Heidesand gebacken werden.
Geht doch!
Heidesand (glutenfrei)
Du brauchst für 15-20
Stück
90g Butter
75g Zucker
¼ TL Vanille, gemahlen
Prise Salz
120g helle, glutenfreie
Mehlmischung (bei mir Farine)
30g Reismehl
25g Mandelmehl
Wir starten mit der Butter,
die in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze geschmolzen und gut gebräunt
wird. Achte darauf, den Moment abzupassen, in dem die Butter wirklich braun
ist, sich aber noch keine Bitterstoffe gebildet haben.
Zur Seite stellen und
gut abkühlen lassen.
Ich bereite diesen
Schritt meist schon am Vorabend zu und stelle die abgekühlte Butter über Nacht
in den Kühlschrank.
Nun werden die Mehle
sorgfältig miteinander vermischt, anschließend kommen alle weiteren Zutaten und
die kalte Butter dazu. Mit den Händen zu einem Mürbeteig verkneten.
Beachte dabei
unbedingt, dass der Teig seinem Namen alle Ehre macht: Du wirst keinen glatten
Teig herausbekommen, sondern eher eine Mischung, die an feuchten, sandigen
Boden (eben wie in der Heide) erinnert. Das ist genau richtig so!
Der Teig wird jetzt mit
etwas Kraft zusammengedrückt und so zu einer Rolle geformt, was sich gut
bewerkstelligen lässt.
Die Rolle ruht für
mindestens 1 Stunde im Kühlschrank, bevor wir mit einem scharfen Messer
Scheiben von etwa 0,3-0,5cm Dicke von ihr abschneiden.
Die Kekse kommen auf
ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und dann bei 170°C Ober-/Unterhitze für
15-20 Minuten in den vorgeheizten Ofen.
Die Backzeit variiert
gerade bei diesen Plätzchen stark. Deine Heidesand sind gut, wenn sie gerade einen
leichten Goldschimmer haben, auf keinen Fall aber schon richtig gebräunt sind.
Aus dem Ofen nehmen,
5 Minuten auf dem Blech ab- und dann auf einem Kuchengitter komplett auskühlen
lassen.
Und das war es auch
schon!
Lediglich 3 Jahre und
etwa 20 Versuche hat es gedauert, dieses Rezept zu entwickeln – was wieder
einmal zeigt, wie sehr es sich doch lohnt, einfach dranzubleiben!
Ich freue mich
jedenfalls sehr, dass dieser Klassiker nun endlich wieder auf meinem
Plätzchenteller liegt und bin schwer versucht, vor Weihnachten noch ein, zwei
Bleche zu backen – ich hab schließlich was aufzuholen!
Oh und hast Du kein
Problem mit Gluten, ersetzt Du die verwendeten Mehle einfach durch 125g
Weizenmehl, mit hellem Dinkelmehl funktioniert das Rezept auch super.
Was jetzt noch fehlt,
ist der kurze Blick zurück, vor 3 Jahren gab es am 4. Dezember im Adventsknusperkalender
echte Kerlkekse, Nougatdukaten nämlich, die, wenn ich mich richtig erinnere,
fast vollständig vom Lieblingsmenschen verputzt wurden. Suchst Du also noch die
perfekten Plätzchen für Männer (und alle anderen Schokomonster), ich hätte HIER das Rezept für Dich.
Morgen gibt es
ebenfalls eine endlich glutenfreie Erinnerung, bevor wir dann am
Donnerstag...ach, das verrat ich noch nicht. Nur soviel, es bleibt köstlich.
Liebst,
Sabine